Gerüstet für die Jagd auf Temposünder: Übergabe von 102 Streifenwagen an die österreichische Gendarmerie, um 1970.
Geschichte

Ein „Experiment“ wird 50: Als Deutschland ein Tempolimit einführte

Unter dem Eindruck einer verheerenden Zahl von Verkehrstoten wurde in Deutschland 1972 „probeweise“ ein Tempolimit auf Landstraßen und Autobahnen eingeführt. Österreich zog erst später nach.

Das wirklich erste Tempolimit hat noch eine natürliche Referenz: Autos haben innerorts „die Geschwindigkeit eines trabendes Pferdes“ einzuhalten, so will es ab 1905 die k. u. k. Fahrverordnung. In Zahlen sind das 15 km/h. Der Kaiser gilt ohnehin nicht unbedingt als Autonarr, und prompt wird sein Thronfolger dann auch noch in einem erschossen.

In der Ersten Republik bleibt das geringe Tempolimit zunächst einmal unangetastet, erst ab 1930 sind innerorts offiziell 35 km/h zugelassen. 1938 kommt auch der Anschluss an die Reichs-Straßenverkehrsordnung, in der keine Geschwindigkeitsbegrenzung vorgesehen ist. Ausgerechnet beim Thema Tempo geben sich die Nazis liberal.

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Verkehr

„Schnellfahren wurde zu einem Kavaliersdelikt“

Künftig werden Raser härter bestraft. Denn vor allem extreme Tempoüberschreitungen nehmen zu – aber auch illegale Straßenrennen wurden vermehrt registriert.

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