Die Rückverfolgung von Infektionsquellen ist wegen der hohen Zahl an Ansteckungen nicht mehr möglich und wird aufgegeben. Künftig wollen sich die Behörden auf „epidemiologisch relevante Settings“ beschränken.
In der Kalenderwoche fünf dieses Jahres – aus der stammen die aktuellsten Daten – betrug der Anteil der Infektionen mit bekannter Quelle acht Prozent. Bei den restlichen 92 Prozent konnte also nicht mehr nachvollzogen werden, bei wem sie sich wo angesteckt haben. Eine Woche zuvor lag der Anteil der geklärten Fälle noch bei 13,6 Prozent, seit Anfang des Jahres ging dieser Wert jeden Tag sukzessive zurück.
Das Contact Tracing, also das Ermitteln, Testen und gegebenenfalls Isolieren der Kontaktpersonen von Infizierten, wurde von Woche zu Woche schwieriger und ist mittlerweile komplett zusammengebrochen. In Vorarlberg und der Steiermark beispielsweise konnte zuletzt nur noch bei zwei Prozent der Infektionen die Quelle ermittelt werden, in Tirol und Oberösterreich bei vier Prozent, in Niederösterreich waren es sieben. Am besten gelang das noch in Wien mit 20 Prozent, aber auch hier kann eine effiziente Kontaktnachverfolgung nicht mehr aufrechterhalten werden.