Winterspiele 2022

"Swider", ein Trainer am Höhepunkt seiner jungen Karriere

OLYMPISCHE SPIELE PEKING 2022: SKISPRINGEN MAeNNER/ TEAMBEWERB: WIDHOELZL (AUT)
OLYMPISCHE SPIELE PEKING 2022: SKISPRINGEN MAeNNER/ TEAMBEWERB: WIDHOELZL (AUT)APA/EXPA/JFK
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Andreas Widhölzl kennt nun beide Seiten. Er gewnan als Springer 2006 mit dem Team Gold, war Tourneesieger - jetzt ist er vergoldeter Cheftrainer. Manuel Fettner sagt: "Viel besser hätte er es nicht machen können!"

Andreas Widhölzl kennt nun beide Seiten. 2006 war er mit Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Martin Koch als Athlet Team-Olympiasieger geworden, am Montag verschafften ihm Stefan Kraft, Daniel Huber, Jan Hörl und Manuel Fettner denselben Erfolg als Chefcoach der österreichischen Skispringer. Diese Position hat der Tiroler seit knapp zwei Jahren inne. Nun steht Widhölzl am bisherigen Höhepunkt seiner Trainer-Karriere, von seinen Schützlingen erhält er viel Anerkennung.

"Swida (Widhölzls Spitzname, Anm.) macht einen coolen Job, wir verstehen einander sehr gut", sagte Kraft nach dem Mannschaftstriumph. "Das Team, das er rund um sich aufgebaut hat, funktioniert gut. Es ist ein mega-gutes Klima. Wir können über alles reden, er ist ein super Chef." Der 45-Jährige habe sich den Erfolg verdient. "Er hat genug einstecken müssen, obwohl wir sehr erfolgreich sind. Wir können als Team sehr stolz sein und sind froh, ihn als Chef zu haben."

Fettner betonte, dass er sich mit dem um neun Jahre älteren Widhölzl schon immer sehr gut verstanden habe. "Er hat es geschafft, dass zwei Newcomer den ersten Weltcupsieg geschafft haben", bezog er sich auf die Erfolge von Huber und Hörl, und mit einem Augenzwinkern: "Bei mir hat er es noch nicht zusammengebracht. Aber wer weiß, was noch passiert." Der Tiroler verwies auch auf die Team-Erfolge im Weltcup. "Viel besser hätte er es nicht machen können."

Widhölzl wollte sich in den Stunden des Triumphes aber nicht alleine vorangestellt wissen. "Ich bin es nicht alleine, weil es ist ein ganzes Team, das sich viele Gedanken macht und viele Stunden investiert in das Ganze. Es geht mir eher um das Menschliche in der Gruppe. Es ist schon sehr viel Anspannung abgefallen in dem Moment. Es ist ein langer Weg gewesen und ganz viel Arbeit, wir haben an uns geglaubt und wenn es dann so aufgeht, ist es umso besser."

Seine beiden Olympiasiege - 2006 und 2022 - seien schwierig zu vergleichen. Als Athlet sehe man diesen Erfolg ganz anders als als Betreuer. "Als Athlet bist du für dich selbst verantwortlich, jetzt bist du mit dem Team unterwegs." Widhölzl erinnerte sich daran, dass er auch vom Einzel-Olympiasieg nicht weit weg war - 1998 in Nagano. "Ich hätte die Chance gehabt, habe nach dem ersten Durchgang geführt, bin dann mit einer Zehntel (Rückstand) Vierter geworden."

Beim Turin-Sieg vor 16 Jahren sei er weniger nervös gewesen als diesmal, so Widhölzl. "Morgi (Thomas Morgenstern) und Kofi (Andreas Kofler) waren extrem gut, sind im Einzel Erster und Zweiter geworden", ließ er durchblicken, dass er auf die zwei vertraut hatte. "Jetzt habe ich mich ein bisschen versteckt und gedacht, ich bekomme nicht so viel mit. Am Schluss, als Fetti (Fettner) oben gewesen ist, habe ich gewusst, das macht er, weil so cool ist er."

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