Uraufführung

Kosmos Theater: Der Tanz der netten Häftlinge

Im Gefängnis: "Knechte"
Im Gefängnis: "Knechte" (c) Bettina Frenzel
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Eine vielversprechende Premiere in Wien: „Knechte“ von Caren Jeß wurde von Ebru Tartici Borchers sensibel inszeniert, mit tollen Talenten vom Mozarteum.

Fünf junge Männer sitzen im Gefängnis und reden – über ihre Schuld, die sie durch ziemlich unterschiedliche Delikte auf sich geladen haben, über ihre Ängste, ihre Hoffnungen. Was wollen sie uns sagen? Das wissen sie vielleicht selbst nicht so genau. Die eineinhalbstündige Uraufführung von „Knechte“ aber, am Dienstag im Kosmos Theater, sagt uns erfreulich viel: Dass die deutsche Dramatikerin Caren E. Jeß das Zeug dazu hat, auf der Bühne zu reüssieren. Dass der Studiengang für Schauspiel und Regie der Universität Mozarteum Salzburg vielversprechende Talente besitzt.

„Knechte“ ist die Diplominszenierung von Ebru Tartici Borchers. Sie führt mit großer Sensibilität Regie. In den Mittelpunkt stellt sie den Menschen in seinem Widerspruch beziehungsweise Schauspieler, die ihre Charaktere ohne Firlefanz entwickeln können. Auch Sam Beklik unterstützt das. Er kommt mit einfachen Mitteln für Bühne und Kostüme aus. Vorhänge aus hellen Schnüren dienen als Raumteiler und als Screens für sparsam eingesetzte Videoclips (Christian Borchers). Helle Tische werden als Pritschen für die in rote Overalls gekleideten Häftlinge mit hellen Stiefeln benutzt – und auch als Tanzflächen. Choreografin Azahara Sanz Jara lässt die Körper sprechen. Zu kräftigem Hip-Hop wird ausgiebig geturnt.

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