Winterspiele 2022

Shiffrins Albtraum will nicht enden, Kombi-Gold für Gisin

ALPINE SKIING-OLY-2022-BEIJING
ALPINE SKIING-OLY-2022-BEIJINGAPA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Auch in der Kombination schied Mikaela Shiffrin im Slalom aus und bezweifelt gar, ob sie dem US-Team eine Hilfe wäre.

Yanqing. Genauso fassungslos wie die Skiszene war am Ende der Damen-Kombination einmal mehr Mikaela Shiffrin. Wie schon zuvor in Spezialslalom und Riesentorlauf schied die US-Amerikanerin auch im Kombi-Slalom aus, nach zehn Fahrsekunden oder 13 Toren war wieder alles vorbei. „Ich verstehe es wirklich nicht und ich weiß auch nicht, wann ich eine Erklärung dafür finden werde“, sagte die 26-Jährige. „Ich kann gar nicht sagen, wie frustriert ich bin, nicht zu wissen, was ich aus diesem Tag lernen werde.“

Shiffrin hatte vor Olympia und nach den Ausfällen offen über Druck und den Umgang mit überhöhten Erwartungshaltungen – bis zu sechs Medaillen wurden ihr prognostiziert – gesprochen und betont, auch nur ein fehlbarer Mensch zu sein. Womöglich tat sie sich damit keinen Gefallen, denn so wurde ihre mentale Verfassung nach dem Auftakt-Aus im Slalom, ihrer Paradedisziplin in der sie Olympiagold (2014), viermal WM-Gold und die Rekordmarke von 47 Weltcupsiegen vorzuweisen hat, zum alles beherrschenden Thema. Der US-Star selbst hatte trotz der Zielankünfte in Super-G (9.) und Abfahrt (18.) zugegeben, noch die Nachwehen zu spüren: „Ich sehe dieses wiederkehrende Bild, dass ich nach dem fünften Tor wieder ausscheide.“

In der Kombination war das Happy End für Shiffrin mit Platz fünf nach der Abfahrt und damit der Pole-Position für Gold zum Greifen nah. Die langen Ski hatte ihr Markenkollegin Sofia Goggia, die darauf zu Silber gefahren war, geborgt und mit einer kleinen Notiz noch Mut zugesprochen: „Fly Mika, you can.“ Doch eine kleine Welle brachte sie aus dem Rhythmus, kurz darauf fädelte sie ein. „60 Prozent der Ausfälle meiner ganzen Karriere sind hier bei diesen Spielen passiert.“

Eine letzte Medaillenchance bleibt Shiffrin im abschließenden Teambewerb mit den USA am Samstag. „Wenn sie mich mitnehmen“, meinte sie in gewohnt bescheidener Manier: „Derzeit bin ich eher ein Risiko-Faktor.“

Nur 15 Läuferinnen im Ziel

Gold ging wie 2018 an die Schweizerin Michelle Gisin mit 1,05 Sekunden Vorsprung auf Landsfrau Wendy Holdener. Bronze gewann die Italienerin Federica Brignone (+1,85). Nur 26 Teilnehmerinnen, von denen auf dem von Shiffrins Trainer gesetzten anspruchsvollen Slalomkurs nur 15 in die Wertung kamen, unterstrichen den im Weltcup längst vollzogenen Abgesang auf die Kombination.

(red)

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