Verhandlungen

Khamenei: Iran wird ziviles Atomprogramm nicht aufgeben

Irans oberster Führer Ayatollah Ali Khamanei im Video-Gespräch mit Vertretern Aserbaidschans in Teheran.
Irans oberster Führer Ayatollah Ali Khamanei im Video-Gespräch mit Vertretern Aserbaidschans in Teheran.via REUTERS
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Der Ayatollah meldet sich über die laufenden Gespräche über den Atomvertrag zu Wort: Die Feinde des Iran würden dem Iran auch ein ziviles Atomprogramm verbieten.

Der Iran wird nach Worten seines obersten Führers sein ziviles Atomprogramm nicht aufgeben. "Früher oder später braucht das Land Nuklearenergie, und daher ist ein ziviles Atomprogramm für uns notwendig und unvermeidlich", sagte Ayatollah Ali Khamenei am Donnerstag. Der Iran werde sein Atomprogramm lediglich für friedliche Zwecke nutzen - und nicht für ein Waffenprogramm.

Die Feinde des Irans wollten dem Land aber auch ein ziviles Atomprogramm verbieten, so der Führer, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat. Khameneis Aussagen spiegeln laut Beobachtern auch Irans Kurs bei den laufenden Atomverhandlungen in Wien wider. Dort versuchen China, Frankreich, Großbritannien, Russland und Deutschland, das Wiener Atomabkommen von 2015 zu retten. Die USA sind 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen und haben Sanktionen gegen die Islamischen Republik eingesetzt. Im Gegenzug übertrat Teheran nach einer einjährigen Wartefrist schrittweise die im Atomabkommen festgelegten Beschränkungen.

Der iranische Chefunterhändler Ali Bagheri hält eine Einigung im Atomstreit für möglich. Dem Iran geht es vor allem um die Aufhebung der US-Sanktionen, die das ölreiche Land in die schlimmste Finanzkrise seiner Geschichte gestürzt haben.

(APA/dpa)

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