Jahresbilanz

Deutlich mehr Umsatz und Gewinn: Nestlé übertrifft Analystenerwartungen

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Getrieben vom Verkauf eines Pakets am Kosmetikkonzern L'Oreal kletterte der Gewinn um 38,2 Prozent auf 16,9 Milliarden Franken.

Der Nahrungsmittelriese Nestlé hat 2021 Fahrt aufgenommen. Der Umsatz kletterte auf 87,1 Milliarden Franken (83 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte. Damit erreichte der Schweizer Konzern ein um Zukäufe, Verkäufe von Sparten und Währungseinflüsse bereinigtes Plus von 7,5 Prozent und übertraf die Analystenerwartungen. Getrieben vom Verkauf eines Pakets am Kosmetikkonzern L'Oreal kletterte der Gewinn um 38,2 Prozent auf 16,9 Milliarden Franken.

Rund lief es vor allem in den von der Coronakrise begünstigten Geschäften mit Kaffee und Heimtiernahrung sowie Gesundheitsprodukten wie Vitaminen. Im Vorjahr hatte sich das organische Umsatzwachstum noch auf 3,6 Prozent belaufen. Am deutlichsten wuchs der Konzern mit Kaffeeprodukten, auch Preiserhöhungen trugen zum Plus bei. Zudem scheint sich die Neuausrichtung auf die Premiummarken beim Wasser für den Konzern auszuzahlen: Das Wassergeschäft, das in der Vergangenheit eher schwächelte, wuchs um 6,8 Prozent. Nestlé baut sein weltweites Wassergeschäft seit längerem um und konzentriert sich nun vermehrt auf internationale Premiummarken und Mineralwasser.

Vorsichtiger Ausblick für 2022

Im laufenden Jahr rechnet Nestlé mit einer Wachstumsverlangsamung. Der Konzern aus Vevey am Genfersee stellte eine organisches Plus von rund 5 Prozent und eine operative Ergebnismarge zwischen 17,0 und 17,5 (2021: 17,4) Prozent in Aussicht. "Wir haben ein gewisses Element der Vorsicht für unsere Prognose für 2022 in Anbetracht des inflationären Umfelds", sagte Konzernchef Mark Schneider bei einer Telefonkonferenz. Es seien mit Blick auf die Kosteninflation "turbulente Zeiten". Die anziehenden Kosten will Nestlé wie im Vorjahr über Preiserhöhungen abfedern, "und zwar über alle Länder und Kategorien hinweg", kündigte der Firmenlenker an.

Auch anderen Konsumgüterkonzernen macht die Inflation zu schaffen. Die britische Unilever hatte kürzlich gewarnt, dass die Margen 2022 schrumpfen dürften, weil der Hersteller von Langnese-Eis oder Knorr-Suppen den Preisanstieg nicht komplett auf die Konsumenten abwälzen könne.

Nestlé will Dividende hochschrauben

Die Dividende will Nestlé um fünf Rappen auf 2,80 Franken je Aktie hochschrauben. Dies sei die 27. Dividendenerhöhung in Folge. Nestlé habe das beste organische Umsatzwachstum seit 2011 erreicht, erklärte ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Bei der operativen Marge habe der Konzern die Erwartungen dagegen leicht verfehlt.

Nestlé nominiert den aktuellen Finanzchef von Apple zur Wahl in seinen Verwaltungsrat. Der Italiener Luca Maestri, der seit 2014 für die Finanzen des iPhone-Herstellers verantwortlich ist, soll nach der Generalversammlung am 7. April in das Gremium einziehen, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Zudem wird Chris Leong, Marketing-Chefin beim französischen Elektrotechnik-Konzern Schneider Electric, zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Nestlé zufolge zieht sich Ann M. Veneman aus dem Gremium zurück. Verwaltungsratsmitglied Kasper Rorsted habe außerdem beschlossen, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen. Mit den vorgeschlagenen Kandidaten werde der Nestlé-Verwaltungsrat nun aus 14 Mitgliedern bestehen.

(APA)

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