Messer rechts, Gabel links. So weit, so gut. Doch wer über den Tellerrand blickt, stellt höhere Ansprüche ans Gedeck. So jemand ist die Vorarlberger Designerin Vera Purtscher.
Als Architekturstudentin war sie fasziniert von der klassischen Moderne. Zu finden in historischen Gebäuden und möglichst hohen Räumen. Denn der weite Raum zur Entfaltung imponierte ihr. Vera Purtscher widmete sich ihrer Affinität für Design und verbrachte viel Zeit über Lehrbüchern und in alten, großen Räumen. Dazu zählten auch die eines ihrer Lieblingscafés in Wien, in das sie sich gelegentlich setzte. Und nachdachte: Über ihre Aufstiegschancen als Frau, ihre Karrieremöglichkeiten als Akademikerin – und darüber, warum dieser verflixte Kaffeelöffel so schlecht in der Hand lag. Das war der alles entscheidende Moment.
Mit Beharrlichkeit und Mut zum Erfolg
Die größte Herausforderung für sie als Designerin sei es gewesen, ihre Ideen durchzusetzen und normative Vorstellungen von Ergonomie aufzubrechen. Speziell, als es um Besteckdesign ging. Denn obwohl es beim Essen um die Befriedigung eines vitalen Bedürfnisses gehe, würden sich nur wenige Menschen ausreichend Gedanken darüber machen, wie das Besteck in der Hand liegt, wie sich das Gewicht verlagert und ob es einem Freude bereitet. So wurden die schräg nach links gebogenen Löffel und schmalen Griffe der Gabeln von Produktionsfirmen – auch angesichts der hohen Produktionskosten – anfangs belächelt. Bis sie Berndorf-Chef Norbert Zimmermann von ihren Ideen überzeugen konnte.