Forschungsfrage

Wem gehört der Weltraum?

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News Bilder des Tages SpaceX Launches First Mission Of 2022 January 6, 2022 - Cape Canaveral, Florida, United States - Simago images/NurPhoto
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Häuser, Urlaub und Bergbau im All – das klingt nach Science-Fiction, ist aber zum Teil schon real. Mit verschiedenen rechtlichen Voraussetzungen.

In Texas arbeiten Ingenieure des US-Milliardärs Elon Musk daran, die Rakete Starship ausreichend sicher zu machen, um auf kommerzieller Basis Personen und Frachten zum Mond zu befördern. Das Großherzogtum Luxemburg beschloss vor fünf Jahren einen Gesetzesrahmen für den Abbau von Bodenschätzen auf erdnahen Asteroiden, um Investoren Rechtssicherheit über das Eigentum an den wertvollen Metallen zu geben. Der Amerikaner Dennis Hope verkauft hingegen bereits seit den 1980er-Jahren Grundstücke auf dem Mond, ohne jemals ein Eigentumsrecht zugestanden bekommen zu haben.

Letzteres wäre bis dato auch nicht möglich, denn das Weltall gehört der gesamten Menschheit, wenn es nach dem gültigen Internationalen Weltraumvertrag des Jahres 1967 (Outer Space Treaty) geht. „Der Weltraumvertrag garantiert den Staaten verschiedene Freiheiten, so die Freiheit der Nutzung und des Erforschens des Weltraums. Dies soll im Interesse aller Staaten – auch der weniger entwickelten – erfolgen“, sagt der Jurist Christian Brünner, früherer Rektor der Universität Graz. Der Weltraum und die Himmelskörper seien laut dem auf einer UNO-Erklärung basierenden internationalen Regelwerk eine „Provinz“ der Menschheit. „Um all dies zu sichern, spricht der Vertrag das Verbot für Staaten und Private aus, sich den Weltraum beziehungsweise Himmelskörper anzueignen.“>>> EU-Kommission will eigenes Satelliten-Internet [premium]

Um sechs Milliarden Euro hofft Brüssel, ein weltumspannendes System von Kleinsatelliten lancieren zu können, das der Union ab 2028 volle strategische Autonomie in der Kommunikation verleihen soll.

Brünner baute vor 20 Jahren die österreichische Kontaktstelle des bei der ESA in Paris angesiedelten European Centre for Space Law auf und ist Träger des Lifetime Achievement Award des Internationalen Instituts für Weltraumrecht. Der inzwischen emeritierte Universitätsprofessor brachte das Rechtsgebiet des „Space Law“ früher zahlreichen Studierenden nahe. Die Grundsätze des Weltraumvertrags seien nach wie vor gültig, so Brünner, würden allerdings mehr denn je herausgefordert.

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