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„King Richard“: Der Aufstieg der Williams-Schwestern

Serena (Demi Singleton), Richard (Will Smith) und Serena Williams (Saniyya Sidney)
Serena (Demi Singleton), Richard (Will Smith) und Serena Williams (Saniyya Sidney)imago images/Picturelux
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Will Smith spielt den streitbaren Tennisvater Richard Williams. Nicht jede Szene scheint realitätsnah.

Wien. Dass die Geschichte der beiden erfolgreichsten Tennisschwestern aller Zeiten Filmstoff liefern würde, lag auf der Hand. Nun wurde der Aufstieg von Serena (40) und Venus Williams (41), die in ihrer Karriere gemeinsam 30 Grand-Slam-Einzeltitel gewinnen konnten, auf die Kinoleinwand gebracht. Wobei, es sind nicht die beiden Superstars, die im Zentrum von „King Richard“ stehen, sondern deren Vater, Richard Williams (80).

Dieser Umstand mag etwas irritierend wirken, ebenso die Tatsache, dass die Anfänge von Venus' Karriere sehr viel stärker beleuchtet werden als jene der 15 Monate jüngeren Serena, die mit 23 Grand-Slam-Erfolgen doch die wesentlich erfolgreichere der beiden Schwestern werden sollte.

Richard Williams, gespielt von Will Smith, ist einer dieser typischen Tennisväter, der sein eigenes Glück über den Erfolg seiner Kinder definiert. Schon lang bevor er beiden Töchter im Alter von viereinhalb Jahren einen Tennisschläger in die Hand drückte, hatte Williams einen 85-seitigen Plan ausgefertigt, der die große Tenniskarriere von Venus und Serena vorzeichnete.

Begleitet wird das beharrliche Verfolgen des amerikanischen Traums von den gesellschaftlichen Herausforderungen einer einfachen afroamerikanischen Familie in Compton, einem Vorort von Los Angeles, wo Kriminalität und Drogenmissbrauch vor der Haustür lauern, wovon der Vater seine beiden Töchter um jeden Preis fernhalten möchte.

Großteils unbeantwortet bleibt die Frage, wie sich die jungen Mädchen tatsächlich gefühlt haben, als die Erwartungshaltung des eigenen Vaters sie wohl zu erdrücken drohte, wenngleich von Venus Williams folgendes Zitat übermittelt ist: „Unsere Eltern haben nie Druck auf uns ausgeübt, dass wir gewinnen müssen.“ Mit dem Karriereplan des Vaters geht das aber nicht einher. (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2022)

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