Politische Bilanz

Was haben die Olympischen Spiele China gebracht?

Chinas Flagge bei der Eröffnungszeremonie
Chinas Flagge bei der EröffnungszeremonieAPA/AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA
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Sportlich ging Olympia glatt über die Bühne, doch die Veranstaltung offenbarte die tiefe Kluft zum Westen.

Peking. Abseits der Skipisten und Eistunnel wird wohl vor allem ein Moment von den Olympischen Winterspielen in Peking in Erinnerung bleiben: die Pressekonferenz, als die Organisatoren die Fassung verloren. Am Donnerstagmorgen erkundigte sich ein Reporter während der obligatorischen Fragerunde nach der Anwesenheit Taiwans bei der Abschlusszeremonie. Die zuvor ruhige Yan Jiarong vom Organisationskomitee fing unter ihrer Maske an zu schnauben. Sie schnappte sich das Mikrofon, um in einem rhetorischen Rundumschlag ein paar Dinge „klarzustellen“: „Taiwan ist ein unzertrennbarer Teil von China“, sagte die Parteifunktionärin wütend, die Berichte über „sogenannte“ Zwangsarbeit in Xinjiang beruhten auf „Lügen“, und ohnehin dulde man keine Politisierung der Spiele.

Die Schimpftirade saß. Während der neue Nationalstolz des chinesischen Staats für viele Korrespondenten längst Alltag ist, kam er für viele angereiste Reporter in der Olympia-Blase wie ein Schock. Unter Xi Jinping wird sich die Welt jedoch daran gewöhnen müssen, dass die Volksrepublik sich mit kritischen Fragen aus dem Ausland nicht weiter herumschlagen möchte.

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