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Zinshäuser: Sichere Anlage in Krisenzeiten

Das Wiener Zinshaus gilt Investoren nach wie vor als sicherer Hafen.
Das Wiener Zinshaus gilt Investoren nach wie vor als sicherer Hafen.(c) PEROUTKA Guenther
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Trotz niedriger Renditen und weiter steigender Preise ist das Interesse ungebrochen. Für heuer werden neue Hochs beim Transaktionsvolumen erwartet.

Dass der Wiener Zinshausmarkt nichts von seiner Dynamik eingebüßt hat, ließ sich dieser Tage einer unscheinbaren Meldung von Otto Immobilien entnehmen. Demnach konnte das Zinshaus-Team des Unternehmens seit Ende Dezember bereits vier Verkäufe abwickeln. Zwei Besitzerwechsel wurden im 18. Bezirk vollzogen, die anderen beiden im Dritten beziehungsweise im Zwölften. Das Transaktionsvolumen belief sich insgesamt auf mehr als 40 Mio. Euro. „In Kürze starten wir außerdem mit der Vermarktung weiterer zentral gelegener Zinshäuser, unter anderem mit einem strukturieren Bieterverfahren zu einem attraktiven Gründerzeithaus im zweiten Bezirk“, berichtet Philipp Maisel, Teamleiter Zinshaus bei Otto Immobilien.

Einen Ausblick wagt Engel & Völkers Commercial (E&V), das anders als Otto nicht nur die klassischen Gründerzeithäuser im Blick hat, sondern auch modernere Bauten. Geschäftsführer Christian Sommer geht für 2022 davon aus, dass die Transaktionszahlen stabil bleiben, das Transaktionsvolumen dafür aber leicht zulegen wird. Im Vorjahr betrug das Transaktionsvolumen von Zinshäusern beziehungsweise Zinshausanteilen in Wien laut E&V drei Milliarden Euro bei 800 Transaktionen. „Wien bleibt für langfristige, sicherheitsorientierte Anleger damit das perfekte Umfeld für ein erfolgreiches Immobilieninvestment“, meint der Experte.

Freiflächen werden relevant

Das sieht man bei der 3SI Immogroup ähnlich. Dort ist für 2022 nach eigenen Angaben die Entwicklung von mehr als zehn Zinshäusern geplant. Einen starken Fokus legt das Unternehmen auf die Revitalisierung von Altbauten und sieht sich dabei mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: „Der Faktor Freifläche wird auch beim Zinshaus immer wichtiger“, berichtet Geschäftsführer Michael Schmidt. In Kombination mit den Eigenheiten und der Historie des jeweiligen Altbaus heiße es deshalb für Architekten wie bauausführende Unternehmen, kreativ zu sein. Als Beispiel führt er einen Stilaltbau in der Wiener Skodagasse 15 an, ein 2021 fertiggestelltes Immogroup-Projekt, bei dem neue Balkone und Terrassen errichtet wurden, die auf einen parkähnlichen Hof ausgerichtet sind. (ebe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.02.2022)

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