Philosophie

Streiten wir mit Hannah

An den Universitäten gilt Hannah Arendt vielen als zu wenig systematisch.
An den Universitäten gilt Hannah Arendt vielen als zu wenig systematisch. (c) Getty Images (Fred Stein Archive)
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Mit Hannah Arendt über sie hinaus und gegen sie anzudenken: Diesen Versuch unternimmt Juliane Rebentisch im „Streit um Pluralität“. Er gerät einseitig. Aber wer könnte die Anregungen Arendts auch je voll ausschöpfen?

In die Schreibmaschine war ein Blatt eingespannt, nur der Titel war schon getippt: „Das Urteilen“. Hannah Arendt starb, bevor sie den dritten, letzten Teil vom „Leben des Geistes“ beginnen konnte. Eine grimmige Ironie: In der langen Ahnengalerie der Philosophen (zu denen sie zu Unrecht nicht gezählt werden wollte) gibt es kaum jemanden, dessen Urteil heute so viele so interessieren würde wie ihres.

Was hätte sie zu Corona-Maßnahmen gesagt, zur Identitätspolitik, zur Kommunikation im Netz? Arendt ist eine chronisch aktuelle Kultfigur, fast ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod. Als charismatische Frau, die in Tonaufnahmen so überzeugend wirkt, dass man gar nicht merkt, wie schräg manche ihre Thesen sind. Als Intellektuelle, deren Denken sich konkret an das knüpft, was sie, die aus Deutschland vertriebene Jüdin, erlebt und erlitten hat.

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