Blitze

Wie zuckt es am Himmel?

Auch bei uns – hier: in Tirol – ein genossenes und gefürchtetes Phänomen. Aber ein unverstandenes.
Auch bei uns – hier: in Tirol – ein genossenes und gefürchtetes Phänomen. Aber ein unverstandenes. Mallaun/F1Online/picturedesk
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1,4 Milliarden Blitze im Jahr verbreiten seit alters Angst und Schrecken. Aber eine Erklärung für das Phänomen hat sich bis heute nicht gefunden.

In jeder Sekunde zucken um die 44 Blitze am Himmel, 1,4 Milliarden im Jahr, ein Fünftel geht auf die Erde nieder, äschert Hab und Gut ein, trifft Hunderttausende Menschen, 24.000 tödlich. Kein Wunder, dass diese Schrecken früh überirdischen Mächten zugeschrieben wurden. Daran hat sich, außer der Terminologie, bis heute wenig geändert: Wer bzw. was die Funken schleudert oder schlägt, wenn es nicht Zeus oder Thor sind, harrt allem Fortschritt zum Trotz der Klärung: „Wenn wir bedenken, wie viel wir über exotische astrophysikalische Objekte weit weg im Universum wissen, ist es sehr verwunderlich, dass wir nicht verstehen, wie etwas so Verbreitetes wie Blitze ein paar Meilen über unseren Köpfen entsteht“, bedauerte etwa Joseph Dwyer (University of New Jersey), einer der Veteranen des Feldes (Physics Reports 534, S. 147).

Dabei haben wir Blitzen auch vieles zu danken, möglicherweise haben sie die Erde wirtlich gemacht und das Leben gezündet, nicht so wie im Labor des Dr. Frankenstein, sondern so wie in dem von Stanley Miller an der University of Chicago, der 1953 der nachgestellten Atmosphäre der frühen Erde mit simulierten Blitzen Energie zuführte: Dabei entstanden Aminosäuren, die das Leben für Proteine verwendet. Zwar hatte Miller sich bei der Komposition der Uratmosphäre vertan, aber er hatte im Prinzip gezeigt, wie aus Unbelebtem Leben werden kann.

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