Song der Woche

Sie würde alles tun, yeah

ATO Records
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Nilüfer Yanya, geboren 1995, wuchs in London als Kind bildender Künstler auf. Ihr Vater stammt aus der Türkei. Anfang März erscheint ihr drittes Album „Painless“.

Nilüfer Yanya: „anotherlife“. Das ist so ein einfacher wie wirkungsvoller Effekt, dass einem partout nicht einfallen will, wo man ihn schon überall gehört hat: eine Melodie aus drei Tönen, die in der Wiederholung variiert werden. Die Stimmung des Songs wird dadurch melancholisch, aber nicht hoffnungslos. Zwiespältig sind hier die Gefühle von Nilüfer Yanya: „I'd do anything“ heißt es im Refrain. Als Meat Loaf diesen Satz sang, war er drängend, dramatisch (auch wenn er stets eine Ausnahme machte: „But I won't do that!“). Nicht so bei Nilüfer Yana. Ihrer Absichtserklärung, alles tun zu wollen, fügt sie ein entspanntes „yeah“ an. Sie will nicht zusehen, wie er ihr den Rücken zukehrt. Aber will sie ihn wirklich zurückhaben? Eher erhobenen Hauptes gehen: „I want you to believe me, that I'm alright.“ Erst am Ende gibt sie zu: „In some kind of way I am lost.“ Aber das hört er nicht mehr. Sie haben sich schon voneinander entfernt.

Den Song der Woche küren diese Woche Heide Rampetzreiter („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2022)

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