Peking 2022

Die Legende des Johannes Strolz

Vergoldete Skifahrer, wie der Vater, so der Sohn: Hubert Strolz bei Olympia 1988 und Johannes Strolz 2022 in Peking.
Vergoldete Skifahrer, wie der Vater, so der Sohn: Hubert Strolz bei Olympia 1988 und Johannes Strolz 2022 in Peking. AFP
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Man wird dieses Sport-Märchen noch oft erzählen: vor elf Monaten aussortiert, auf eigene Kosten weitergemacht, sein eigener Servicemann – und jetzt Österreichs größter Gewinner.

Bilanzen gibt es nach Großereignissen immer. Dazu unzählige Analysen, was richtig und was denn falsch gewesen ist. Wo Blech als wirklich bitteres Trostpflaster blieb. Oder der Zorn der Beleidigten, die vorzeitig die Heimreise antraten oder vollkommen desillusioniert und enttäuscht aus Coronagründen (Marita Kramer) gar nicht nach China anreisen konnten, zu Winterspielen in einer lokalen Blase, isoliert von der Außenwelt. Und dann bleibt doch immer noch diese eine, sehr emotional und ganz anders unter die Haut gehende Note. Darum ist Olympia, trotz Heuchelei mit Kommerz und Doppelmoral, etwas Besonderes. Weil es Sportler gibt, die Unmögliches Wirklichkeit werden lassen, ein Märchen schreiben. So eines, wie Johannes Strolz geschrieben hat.

Der 29-Jährige aus Warth in Vorarlberg stellte mit zwei Goldmedaillen (Kombination, Teambewerb) und einer Silbernen im Slalom die alpine Sportwelt auf den Kopf. Denn seine Geschichte geht nicht nur ob der familiären Wurzeln jedem nah – sein Vater, Hubert, gewann 1988 in Calgary ebenso Gold in der Kombination und einmal Silber –, sondern auch deshalb, weil er vor elf Monaten auf dem Boden gelegen ist; aus allen Kadern des ÖSV geflogen und ganz allein auf sich gestellt.

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