Ukraine-Krise

Russlands Panzer rollen weiter

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TOPSHOT-BELARUS-RUSSIA-DEFENCE-ARMYAPA/AFP/MINISTRY OF DEFENCE REPU
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Die großen Manöver in Belarus werden unerwartet verlängert, Briten-Premier Johnson sieht den „größten Krieg in Europa seit 1945“ heraufziehen. Die Verhandlungen gehen unterdessen weiter.

Die Entwicklungen in der Ukrainekrise, für die der Begriff „Zuspitzung“ schon abgenutzt wirkt, ließen manch Politiker am Wochenende zu sehr großen, bedeutungsschwangeren Worten greifen: „Ich muss leider sagen, dass der russische Plan, den wir sehen, vom Ausmaß her etwas ist, das wirklich der größte Krieg in Europa seit 1945 sein könnte“, sagte der britische Premierminister, Boris Johnson, bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Zuvor hatte die US-Regierung am Samstag bekräftigt, dass man eine russische Intervention in der Ukraine „in den nächsten Tagen“ erwarte. Präsident Joe Biden hatte eine solche allerdings schon für vergangenen Mittwoch prophezeit, was sich nicht erfüllte. Der Kreml reagierte auf die westlichen Invasions-Orakel am Sonntag mit einem spöttischen Unterton: Solche „Vorhersagen“ seien provokant und wirkten sich eher negativ aus, sagte Kremlsprecher Dmitry Peskov. Und: „Welchen Sinn hat es denn, dass Russland jemanden angreift? Wir rufen dazu auf, sich an die Geschichte zu erinnern.“


Für begründete Unruhe sorgte unterdessen die Ankündigung, dass die großen russisch-belarussischen Manöver in Belarus (Weißrussland) fortgesetzt würden. Eigentlich hätten sie am Wochenende, so hieß es bisher an sich, enden sollen. Zudem ging die Gewalt in der Ostukraine weiter. Umgekehrt gab es viel Bewegung an der diplomatischen Front samt Aussicht auf baldige Treffen. Ein Überblick.

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