Das kosovarische Außenministerium weist Angaben Moskaus "kategorisch" zurück. Die Ukraine wirft wiederum Russland vor, Söldner in den Separatistengebieten für Provokationen einzusetzen.
Die Diskussion um Söldner aus dem Ausland im Konfliktgebiet in der Ostukraine ist in etwa genauso verworren, wie jene um militärische Auseinandersetzungen in dem Gebiet. Entsprechende Meldungen werden von der jeweils anderen Seite dazu genutzt, um zu zeigen, der jeweils andere sei der eigentliche Kriegstreiber.
Am Wochenende sorgte eine solche Debatte um angebliche Söldner aus dem Kosovo für Diskussionen. Kosovos Außenministerium hat die Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow, wonach in den Donbass Söldner vom Kosovo entsandt würden, um gegen die von Russland unterstützten Separatisten zu kämpfen, am Sonntag als "kategorisch" zurückgewiesen.
Die Republik Kosovo habe die Teilnahme ihrer Bürger an Kriegen im Ausland gesetzlich verboten, auch würde das Gesetz schwere Strafen in solchen Fällen vorsehen, teilte das Außenministerium mit, welches Behauptungen Lawrows gleichzeitig als "Teil einer heftigen Kampagne der russischen Propaganda" bezeichnete.
Lawrow hatte am Freitag in einer von der Presseagentur TASS übernommenen Aussage von "Söldnern vom Kosovo, Albanien und Bosnien-Herzegowina" gesprochen, die in die Donbass-Region geschickt würden.
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic meinte unterdessen, dass Belgrad zwar keine Informationen darüber habe, er werde sich jedoch bei den "russischen Freunden" erkundigen.
Ukraine wirft Russland Provokation vor
Nach Darstellung des ukrainischen Militärs trafen Samstagnachmittag in den Separatistengebieten im Osten des Landes Söldner ein, die in Zusammenarbeit mit Spezialkräften Russlands Provokationen inszenieren sollten.
Im Konfliktgebiet machten sich beide Seiten einmal mehr gegenseitig den Vorwurf, gegen den geltenden Waffenstillstand verstoßen zu haben. Die Aufständischen teilten mit, seit Mitternacht seien mehrere Dutzend Granaten auf ihr Gebiet abgefeuert worden. Die ukrainische Armee sprach ebenfalls von zwei Dutzend Verletzungen durch die Separatisten. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
(APA/dpa/Reuters)