Déjà-vu

Ist das Christentum mit Politik zu retten?

(c) Peter Kufner
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Die Versuchung eines neuen Integralismus. Die Kirche als neue Umwelt-, Sozial- und Genderreligion.

Eine katholische Nachrichtenagentur kann nur bedingt etwas für die Inhalte, die sie transportiert. Sie muss registrieren und melden, was sich in der katholischen Welt und in der christlichen Ökumene jeden Tag ereignet oder gesagt wird. Und wenn sie so gut geführt wird wie die österreichische Kathpress, vermittelt sie über die Zeit hinweg unwillkürlich ein getreues Panorama des kirchlichen Lebens und auch seiner tektonischen Verschiebungen. Hier daher eine beliebige Auswahl von Meldungen aus der letzten Zeit. Sie zeigen die katholische Kirche auf der Höhe des Zeitgemäßen:

• Katholische Kirche will Koalition der Nachhaltigkeit schmieden.
• Bischof Glettler: „Option für die Armen“ macht Kirche systemrelevant.
• Weitere Bände für Forschungsprojekt „Die Bibel und die Frauen“.
• Linz: Diözese fördert Fotovoltaikanlagen.
• Stadtstraße-Protestcamp: Räumung für Katholische Aktion „skandalös“.
• Kirchliche Unterstützung für die Anliegen der Baustellenbesetzer in Form einer „multireligiösen Lichtfeier“.
• Vatikan: Gemeinwohl geht vor Patentschutz bei Covid-Impfungen.
• Klimaexperte Schellnhuber: Kirche sollte ökologischer bauen.
• Deutscher Priester komponiert Song für den Klimaschutz – Titel: „Fridays for Future“.
• Forum Beziehung, Ehe und Familie begrüßt Initiative „OutInChurch“.
• DBK-Vorsitzender Bätzing begrüßt Outing von Kirchenmitarbeitern.
• Reformbewegungen fordern nach queeren Outings kirchliches Umdenken.
• Queer-Debatte: Binäres Menschenbild der Kirche korrekturbedürftig.
• Österreichische Regenbogenpastoral begrüßt Initiative „#OutInChurch.“
• #OutInChurch: Kirchenzeitungen sehen „Zeit reif für große Schritte“.
• Sexualtherapeut: Homosexuelle fühlen sich von Kirche „abgewatscht“.
• 20 Jahre Queer-Gottesdienste in München – Jubiläum mit Kardinal Marx.
• Berliner Erzbischof hält verheiratete Priester für denkbar.
• Bamberger Erzbischof Schick fordert grundlegende Kirchenreform.
• Erwachsenenbildung: „Kerngeschäft der Kirche“.
• Salzburg: Erzdiözese und Land verlängern Klimapartnerschaft.
• Zum Ursprung einer Kirche mit geschwisterlicher, partizipativer und synodaler Ausrichtung zurückfinden.
• Helga Kromp-Kolb: Kampf gegen den Klimawandel ist der eigentliche Ernstfall des Glaubens.
• Von Kardinal zu Kardinal: Hollerich rät Woelki zum Rücktritt. (Diese Meldung muss man als besonderen Beitrag zu brüderlichen Umgangsformen in der Kirche lesen, wie sie besonders beim deutschen Synodalen Weg beschworen werden. Selbst die Agentur konnte sich einer Anspielung nicht enthalten. Hollerich ist Erzbischof von Luxemburg und Präsident der europäischen Bischofskonferenzen, Woelki Erzbischof von Köln.)

Wir erfahren weiters, dass die Katholische Aktion Österreich bis zum April Dossiers zu fünf Themenfeldern erarbeiten will: Ökologie und Mitweltgerechtigkeit; Arbeit und soziale Fairness; Geschlechtergerechtigkeit und Leitungskultur; Partizipation und Mitsprache; der Weg zum Frieden: „Wir wollen in diesem Prozess eine ungeschminkte Wahrnehmung der gesellschaftlichen wie kirchlichen Wirklichkeiten erreichen, den kritischen Blick von außen und jenseits kirchlicher Milieus einbeziehen und Fremdes als Bereicherung sehen“, sagte der Vorsitzende dieser offiziellen kirchlichen Laienvereinigung, die unter der Oberleitung der Bischöfe steht.

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