Analyse

Der Traum vom Ende der Russland-Abhängigkeit

Liquefied gas tanker in Russia's Sakhalin Region
Liquefied gas tanker in Russia's Sakhalin RegionSergei Krasnoukhov/TASS
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen behauptete, die EU könne rasch von russischem Gas unabhängig werden. Kurzfristig gibt es mit Flüssiggas eine Alternative, langfristig ist dies aber teurer und ökologisch heikel.

„Raus aus der Abhängigkeit von russischem Gas“ – diese Devise gab Sonntagabend Ursula von der Leyen im deutschen Fernsehen aus. Staatskonzern Gazprom, der den Löwenanteil der russischen Ausfuhren nach Europa pumpt, habe sich als unsicherer Kantonist erwiesen, so die Kommissionspräsidentin, und die Tatsache, dass die EU bei ihrem Gasverbrauch zu 40 Prozent von Russland abhängig sei, mache sie „erpressbar“ gegenüber Moskau.

Doch parallel zu dieser dramatischen Warnung bemühte sich die Kommission zuletzt darum, die Versorgungslage als ernst, aber nicht aussichtslos darzustellen: Eine Emanzipation von Russland sei machbar, denn schließlich seien nur rund zehn Prozent des europäischen Energiemix aus russischen Quellen gedeckt.

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