Die USA „bombardieren“ die Öffentlichkeit mit Enthüllungen über angebliche russische „Todeslisten“, Aufmarschpläne, verdeckte Operationen – und schüren Spekulationen über den Kriegsbeginn.
Die Krisensitzung im abhörsicheren Situation Room des Weißen Hauses lief am Sonntag in aller Diskretion ab – ganz im Gegensatz zur öffentlichen Übertragung des Nationalen Sicherheitsrats am Montag im Kreml, wo Wladimir Putin Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Sergej Schoigu und die Geheimdienstchefs als Kronzeugen für die angebliche Aggression der Ukraine im Donbass aufmarschieren ließ. Die Propagandakrieg ist voll im Gang.
Statt zum Wochenendtrip nach Delaware aufzubrechen, rief Präsident Joe Biden sein Sicherheitskabinett zusammen: Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin, Generalsstabschef Mark Milley – und aus der Air Force Two war Vizepräsidentin Kamala Harris auf dem Rückweg von der Münchner Sicherheitskonferenz nach Washington zugeschaltet. Blinken, Austin und Sicherheitsberater Jake Sullivan hatten zuvor die Runde durch die Sonntagvormittags-Talkshows gemacht, wo sie neuerlich vor der akuten Kriegsgefahr warnten.