Faschingsmehlspeise

Wo gibt's den besten Krapfen?

Außen zuckrig, innen fruchtig: Krapfen mit Marillenmarmelade.
Außen zuckrig, innen fruchtig: Krapfen mit Marillenmarmelade.Clemens Fabry
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Er ist fettig, süß und fruchtig. Somit bietet der Krapfen alles, was Mehlspeisenliebhaber zum Glücklichsein brauchen. Wie sich die Faschingskrapfen verschiedener Anbieter im Test bewährt haben.

Der Jahreskreis lässt sich in Monaten, Jahreszeiten und Kalenderblättern messen, oder - und das ist die weitläufig beliebtere Variante - in saisonalen Kulinarikhighlights. Was wären Weihnachten ohne Weihnachtskekse, Ostern ohne Osterschinken, oder die Sommerferien ohne Freibadpommes? Das kulinarische Brauchtum des Faschings, der Krapfen, ist zwar das ganze Jahr über erhältlich, sorgt aber besonders kurz vor der Fastenzeit für saisonale Aufheiterung. 

Nachdem Bäckereien, Konditoreien und Supermärkte mit Krapfen verschiedenster Formen und Füllungen locken, stellt sich natürlich die entscheidende Frage: Wo bekommt man den besten Krapfen?

Testsieger aus dem Supermarkt

Ein entsprechender „Krapfen-Test“ wurde auch heuer wieder vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) durchgeführt. 21 Marillenkrapfen von Supermärkten, Discountern, Bäckereiketten und Biosupermärkten wurden verkostet und überprüft, preislich bewegten sich die Krapfen zwischen  25 Cent und 2,95 Euro pro Stück. Unter den untersuchten Exemplaren befanden sich auch drei Bio-Produkte sowie zwei vegane Krapfen.

Als Testsieger ging der klassische Marillenkrapfen aus der Feinkostabteilung von Billa Plus hervor, er war einer der 16 Krapfen, der mit dem Testurteil „Gut“ bewertet wurde, und verpasste nur knapp das „Sehr gut“. Bewertet wurde einerseits das geschmackliche Erlebnis, aber auch die Herstellerangaben für Zucker und Fett, sowie die Marmeladen-Füllmasse. Auf den Plätzen folgen gleichauf der Krapfen vom Lidl Backshop sowie jener der Bäckerei Ströck. Rein geschmacklich hatte allerdings der Krapfen der Bäckerei Mann die Nase vorn: 80 Prozent der Testenden gaben an, diesen Krapfen kaufen zu wollen.

Der letzte Platz der VKI-Überprüfung ging an den, ebenfalls bei Billa Plus erhältlichen, veganen „Vrapfen“. Er wies bei der Überprüfung der Deklaration von Zucker- und Fettanteil die stärkste Abweichung auf und enthielt rund 60 Prozent mehr Fett als auf der Verpackung angegeben.

Und woher kommen die Zutaten?

Bemerkenswert ist, dass die meisten Produzenten einen höheren Zuckergehalt nannten, als (inklusive Zuckerbestäubung) tatsächlich enthalten war. Bewertet wurde auch, ob die Hersteller Auskunft über die Herkunft der Rohware ihrer Krapfen geben konnten. „Getreide und Eier stammen bei fast allen aus Österreich. Nur Lidl lässt seine Krapfen in Deutschland produzieren. Dort werden Mehl und Eier aus ‚EU- / nicht EU-Herkunft‘ verwendet. Die Fruchtfüllung stammt meist aus Österreich, die Bio-Konfitüre aus Deutschland“, erläutert VKI-Projektleiterin Nina Eichberger. „Erfreulich ist auch, dass alle Produzenten, mit Ausnahme von Lidl, inzwischen auf Palmöl verzichten.“ Anker und Billa gaben keine Auskunft, wer für sie die Krapfen produziert. 

Teuer, aber fettig

Krapfen aus der Bäckerei seien generell teurer als Krapfen aus dem Supermarkt. Das teuerste Produkt, der „Butterkrapfen“ der Bäckerei Josephbrot um stolze 2,95 Euro konnte geschmacklich allerdings wenig überzeugen. Die Testenden gaben an, er sei zu dunkel und schmecke verbrannt und fettig.

Bei der jährlichen Wiener Krapfenverkostung des Restaurantführer Gault & Millau konnte der Krapfen von Josephbrot dennoch zumindest den achten Platz erreichen. Bei der prominent besetzten Verkostung wurde vor allem auf Farbton, Geruch und Teig geachtet. Als bester Krapfen wurde hier jener der Bäckerei Ströck ausgezeichnet. Er war mit einem Preis von 1,30 Euro pro Stück auch der Günstigste unter den ersten zehn.

Krapfen-NFT fürs digitale Naschen

Während die Rufe nach einem Krapfenemoji in vergangene Faschingssaisonen bisher unerhört blieben, wurde heuer auf Initiative der Bäckerei Ströck vom Crypto-Kollektiv Crypto Wiener ein Krapfen-NFT (Non Fungible Token) entworfen. Am kommenden Faschingsdienstag, dem 1. März, werden 30 Stück des PR-Gags im Rahmen eines Gewinnspiels verlost. Offen bleibt, wie wohl der NFT-Krapfen in den Geschmacksrankings abgeschnitten hätte...

(red)

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