Ukraine-Krise

Sorge vor Fluchtwelle Richtung Westen

Belarus Poland Border Refugees 6706900 28.11.2021 A refugee walks on pallets at the Bruzgi logistics centre providing a
Belarus Poland Border Refugees 6706900 28.11.2021 A refugee walks on pallets at the Bruzgi logistics centre providing aimago images/SNA
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EU-Kommissarin Ylva Johansson bespricht in Warschau die Lage mit Innenminister Kamiński. In Polen und den anderen EU-Nachbarn der Ukraine bereitet man sich auf ukrainische Flüchtlinge vor.

Die Vorbereitungen auf eine mögliche Massenflucht aus der Ukraine laufen auf Hochtouren. Am gestrigen Dienstag reiste die für Inneres zuständige EU-Kommissarin, Ylva Johansson, nach Warschau, um mit Innenminister Mariusz Kamiński die Lage zu besprechen. Neben Rumänien teilt sich Polen den längsten Grenzabschnitt mit der Ukraine – nämlich gut 500 Kilometer –, mehr als eine Million ukrainische Bürger leben und arbeiten in Polen, die nachbarschaftlichen Bande sind zwar historisch nicht unbelastet, aber nichtsdestotrotz eng.

Insofern verwundert es nicht, dass Warschau im Falle einer groß angelegten russischen Invasion mit bis zu einer Million Flüchtlingen rechnet und entsprechende Vorbereitungen unternimmt. Vor wenigen Wochen wurden alle polnischen Gemeinden angewiesen, die Zahl der verfügbaren Notunterkünfte nach Warschau zu melden, um im Ernstfall eine flächendeckende Verteilung der Neuankömmlinge gewährleisten zu können. Auch Ungarn und die Slowakei, die ebenfalls an die Ukraine grenzen, bereiten sich vor – ebenso wie Österreich. Über die möglichen Ausmaße einer Massenflucht gibt es vorerst allerdings nur grobe Schätzungen. Ein Forscherteam der Universität Osnabrück und der Katholischen Universität Lemberg kam unlängst auf eine Größenordnung, die – je nach Intensität der russischen Offensive – zwischen 1,7 und acht Mio. Menschen schwankte.

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