Putin will die Gesamt-Ukraine von ihrem Westkurs abbringen, fürchtet ein Experte. Und zwar mit militärischer Gewalt. Andere haben Zweifel. Sicher ist: Eine dunkle Stunde für Europa hat begonnen.
Das Bild ist verwackelt. Es soll einen russischen Panzer zeigen in den Außenbezirken der Millionenstadt Donezk in der Ostukraine. Oder anders: Dieser Panzer soll aus Russland in die Ukraine gerollt sein, über die Grenze, über eine rote Linie, über das Völkerrecht. Er kam angeblich in der Nacht. In einer dunklen Stunde für die Ukraine und für Europa.
Das Bild ist nicht verifiziert. Aber es ist ein Symbol. Natürlich gab es schon bisher russische Truppen in den Separatistengebieten, in den sogenannten Volksrepubliken „Donezk“ und „Luhansk“. Sie hängen dort seit bald acht Jahren am Tropf von Russland – militärisch und wirtschaftlich. Aber hochoffiziell hatte Russland nichts mit dem Konflikt im Osten der Ukraine zu tun, außer dass es sich um den erfundenen „Genozid“ an der russischsprachigen Bevölkerung dort sorgte und vermittelte. Aber jetzt ist nichts mehr so wie es war. Jetzt ist es offiziell. Russland spaltet die „Volksrepubliken“ von der Ukraine ab. Es erkennt ihre Unabhängigkeit an. Es schließt mit ihnen einen Beistandspakt. Und es schickt „Friedenstruppen“, die womöglich Krieg bringen. Am Dienstagabend billigten sie einen Militäreinsatz im Donbass. Details offen. Wie so oft.