Sexueller Missbrauch: Ein deutscher Priester, der unter Verdacht steht, Täter geworden zu sein, hat im ersten Wiener Bezirk nächst dem Stephansdom Messen gefeiert.
Berufsverbot – so lautet salopp gesagt das Schnellurteil der Erzdiözese Wien für einen Priester aus Deutschland. Er hat in der Deutschordenskirche im ersten Bezirk, im Schatten des Stephansdoms und fast Haus an Haus mit etlichen kirchlichen Dienststellen und dem Ordinariat, mehrere Messen gefeiert.
So weit, so zunächst wenig spektakulär. Der Kleriker ist aber nicht irgendein Priester. Er ist jener Mann, gegen den in seiner Heimat ein kirchliches Verfahren läuft. Und dem in seiner Pfarre die Tätigkeit untersagt wurde. Und es handelt sich auch nicht um irgendeinen Vorwurf. Er steht im Verdacht des Missbrauchs Minderjähriger.
Wie ist es möglich, dass er trotz des in Deutschland ausgesprochenen (vorübergehenden) Verbots, in Wien Messen feiert, als ob nichts geschehen wäre?