Archäologie

Bisher älteste menschliche DNA aus Afrika

Jacob Davis
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18.000 bis 5000 Jahre alt sind die DNA-Proben, die Forscher analysieren konnten. Sie schließen daraus auf prähistorische Wanderungen.

Die Urheimat der Menschen ist Afrika, daher ist auch dort bis heute die genetische Vielfalt am größten. Doch vor allem aufgrund der Hitze, in der sich Biomoleküle schlecht halten, hat man deutlich weniger alte DNA aus Afrika als etwa aus Europa. So ist es schon eine Publikation in „Nature“ (23. 2.) wert, dass Forscher – darunter Ron Pinhasi an der Uni Wien – die DNA von sechs Menschen analysiert haben, die im Zeitraum von vor 18.000 Jahren bis vor 5000 Jahren im Terrain der heutigen Länder Malawi, Tansania und Sambia gelebt haben.

Aus dem Vergleich dieser DNA und der von 28 bereits bekannten jüngeren Proben aus Sub-Sahara-Afrika ziehen die Forscher Schlüsse auf das Leben prähistorischer Jäger und Sammler. Diese seien vor 50.000 Jahren noch zwischen Ost-, Süd- und Zentralafrika umhergezogen und hätten sich entsprechend vermischt. Doch vor 20.000 Jahren hätten sie den Radius ihrer Wanderungen deutlich verringert, eine „mehr regionale Lebensweise“ angenommen, wie die Forscher schreiben. So hätten sich regionale Kulturen ausgebildet, die aber in starkem Austausch miteinander standen, wofür auch gefundene Gegenstände sprechen. Ob das schon die Vorstufe einer Sesshaftwerdung gewesen sei, darauf legen sich die Forscher nicht fest. Die aufrechten Handelsverbindungen über weite Entfernungen hätten den Menschen wohl geholfen, die letzte Eiszeit zu überstehen, spekuliert Erstautorin Mary Preendergast, Anthropologin an der Rice University in Houston: „Die Menschen begannen, sich auf neue Art aufeinander zu verlassen.“

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