Kolumne "Hirt on Management": Folge 171. Was Executive Presence ist und wie Sie diese bei Sich ausbauen. Teil 2.
Executive Presence ist ein Schlüssel zur Wirksamkeit und Beförderbarkeit von Managern und Managerinnen.
Es geht dabei darum, von anderen als Mensch von Substanz und Seriosität wahrgenommen zu werden, jemand den man respektiert, dem es sich lohnt zuzuhören und dessen Empfehlungen und Entscheidungen man vertraut.
Sprache
Weniger ist mehr. Es ist nicht notwendig, dass Sie permanent ihre Kompetenz beweisen und zu jeder Frage, wie bei einer Prüfung, die richtige Antwort parat haben.
Wichtig ist hingegen, dass Sie in Ihren Beiträgen und Aussagen, die wichtigen Dinge kurz und prägnant auf den Punkt bringen.
Das erfordert einerseits eine gute Vorbereitung, andererseits auch die intellektuelle Kapazität und Disziplin die Dinge auf den Punkt zu bringen und nur dann einen Beitrag zu leisten, wenn man wirklich etwas von Substanz zu sagen hat.
Also weniger Worte und weniger Wortmeldungen, dafür aber mit Gehalt und Wirkung.
Angemessene Sprechgeschwindigkeit
Achten Sie darauf eine angemessene Sprechgeschwindigkeit.
Menschen, die zu schnell sprechen, können fahrig, unsicher und inkompetent wirken.
Menschen, die zu langsam sprechen, können als behäbig, aber auch als arrogant („ich spreche so langsam, damit auch Sie mich verstehen“…) wahrgenommen werden.
Die richtige Lautstärke
Achten Sie auf eine angemessene Lautstärke. Zu leises Sprechen kann als unsicher ausgelegt werden, zu lautes Sprechen als nervig und/oder unsicher.
Keine Füllwörter und Floskeln
Achten Sie darauf, keine schwächenden Füllwörter und Floskeln („Ähm“, „Wissen Sie?“) zu verwenden, die potentiell Unsicherheit vermitteln.
Angemessene Emotion
Sprechen Sie nicht emotionslos von wichtigen Themen, vermitteln Sie Überzeugung, auch durch Ihre Stimme.
Solange Sie die Emotion angemessen und kontrolliert nutzen, ist diese ein entscheidendes Element, um andere Menschen zu überzeugen („Conviction convinces.“).
Angemessener Augenkontakt
Stellen Sie beim Sprechen angemessenen Augenkontakt zu Ihrem gegenüber her, damit signalisieren Sie Wertschätzung und Aufmerksamkeit, was dazu führt, dass der/die andere Ihnen besser zuhört.
Pausen: mehr ist mehr
Verwenden Sie angemessene Pausen beim Sprechen, ein sehr effektiver Weg um Präsenz zu erzeugen.
Vorsicht mit Humor
Humor und Scherzen sind ein gefährliches Terrain und erfordern zur angemessenen Handhabung hohe Kompetenz. Wenn Sie sich in diesem Bereich nicht sicher fühlen, lassen Sie es lieber bleiben, ansonsten können Sie leicht an Glaubwürdigkeit verlieren, gerade in den heutigen Zeiten politischer Korrektheit.
Das Wichtigste in Kürze
Weniger Worte und weniger Wortmeldungen, dafür aber mit Gehalt und Wirkung.
In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns damit, wieso ein positives Selbstwertgefühl der echte Schlüssel zur Executive Presence ist und wie Sie dieses bei Sich ausbauen.
Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com
Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 03. März 2022 zur Frage: Executive Presence ausbauen. Teil 3.
Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.
Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.
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