Die Symphoniker unter Andrés Orozco-Estrada im Musikverein: ein Wechselbad. Das Berg-Konzert mit Vilde Frang als Solistin begeisterte, die Siebente Bruckner enttäuschte.
Während die Wiener Philharmoniker in die USA aufbrechen, zieht es die Symphoniker nach Spanien, Frankreich und Deutschland, wo sie erstmals in der Berliner Philharmonie zu Gast sein werden. Auf den Programmen unter Leitung ihres Chefdirigenten, Andrés Orozco-Estrada, stehen ausschließlich Werke von Beethoven: seine Siebente und das Violinkonzert mit einer der führenden Geigerinnen der jüngeren Generation, der Norwegerin Vilde Frang, als Solistin.
Subtil bei Alban Berg
Mit einem anderen Klassiker der Violinliteratur, dem Konzert von Alban Berg, begeisterte Frang nun im Musikverein: Ihre Darstellung war technisch exzellent, höchst subtil und poetisch. Mit Genauigkeit folgte sie der Partitur, mit Innigkeit spürte sie den unterschiedlichen Atmosphären nach. Dennoch verlor sie sich nie in Einzelheiten, sondern hatte stets die besondere Intention dieses autobiografisch gefärbten Werks vor Augen, das ja ein Requiem für Manon Gropius ist. Die Symphoniker begleiteten sie mit Bewegtheit und spannungsvoller Präsenz.