Vermögenserhaltung

„Wir müssen lernen, mit der Inflation zu leben“

Bankhaus-Spängler-Vorstandssprecher Werner G. Zenz betont, dass Unternehmen ein aktives Inflationsmanagement und eine klare Anlagestrategie brauchen, um den realen Kapitalerhalt zu sichern.

„Die Pandemie hat gezeigt, dass Unternehmen mit einer soliden Eigenkapital-Quote besser durch die Krise gekommen sind“, betont Bankhaus-Spängler-Vorstandssprecher Werner G. Zenz. Eine starke Eigenkapitalausstattung hält der Banker somit für einen wesentlichen Erfolgsfaktor eines Geschäftsmodells.

Die reale Kapitalerhaltung sei jedoch für Unternehmen in diesen turbulenten Zeiten eine große Herausforderung. Denn die Coronakrise hat die weltweite Fiskalpolitik verändert: Die Märkte wurden mit Geld geflutet, um die Wirtschaft zu stimulieren. Diese extensive Geldpolitik, verbunden mit den Lieferengpässen und den hohen Energiepreisen, hat die Inflation befeuert. In der Eurozone macht die Inflation fast fünf Prozent aus, in den USA mehr als sieben Prozent.

„Die Inflation ist das beherrschende Thema – und sie ist gekommen, um zu bleiben“, sagt Zenz „Daher müssen wir lernen, mit der Inflation zu leben.“ Unternehmen rät der der Bankhaus-Spängler-Vorstandschef daher zu einem aktiven Inflationsmanagement. Denn auch die aktuelle Nullzinspolitik wird uns laut Zenz noch länger begleiten. „Nichts zu tun kostet Geld und vernichtet Kapital“, betont Zenz. Der reale Kapitalerhalt sei aber mit herkömmlichen Methoden, wie Sparbuch und Anleihen, nicht machbar.

„Unternehmen sind substanzorientiert“, betont Zenz. Daher komme man an Aktien, Gold und Immobilien nicht vorbei. In Summe gehe es darum, ausgewogen anzulegen und dabei auch Fristigkeiten abzuleiten. Unterstützung durch entsprechende Professionisten zu holen, die das managen, sei ratsam – gerade jetzt, da die Märkte durch den Russland-Ukraine-Konflikt sehr unruhig sind. „In der aktuellen Lage sind Zeit und Vorsicht geboten“, sagt Zenz. Man solle nicht übertreiben. „Einbrüche an den Börsen, ausgelöst durch politische oder wirtschaftliche Ereignisse, können jedoch zum Nachkaufen und Aufbau von Aktienpositionen genützt werden.“

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Klare Anlagestrategie

Bei der Anlagestrategie geht es um jenes Kapital, das nicht im Unternehmen gebunden ist. „Wenn ich weiß, in sechs Monaten brauche ich eine Million Euro, zahlt sich keine Anlage aus“, sagt Zenz. „Ein geldmarktnaher Fonds ist erst ab einem Jahr aufwärts sinnvoll.“ In der Langfristperspektive führe an Aktien, mit dem Fokus auf Substanzwerten, und Gold kein Weg vorbei. Besonders Gold gilt als krisenfeste Anlageform. Zenz: „Das ist ein Substanzwert, da schaut man nicht jeden Tag auf den Wert.“

Eigenkapital stärken

Die Fachjury

Da die hohe Inflation und die niedrigen Zinsen heuer bleiben – Zenz rechnet in der Eurozone frühestens zum Jahresende mit einem ersten Zinsschritt –, fordert er in Richtung Politik, „die Gleichstellung von Eigenkapital und Fremdkapital und damit die fiktive Eigenkapitalverzinsung zu ermöglichen“. Jetzt sei Eigenkapital schlechter gestellt. Fremdkapital ist abzugsfähig. Laut Zenz wäre die Gleichstellung der Schlüssel zu mehr Krisenfestigkeit. „Der Staat hätte weniger zahlen müssen, wenn man das Eigenkapital abzugsfähig darstellen könnte.“
Eine hochkarätig besetzte Jury unter der Patronanz von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck analysiert und bewertet alle Einreichungen.

Margarete Schramböck,
Wirtschaftsministerin

Susanne Kalss,
Universitätsprofessorin und Vorständin des Instituts für Unternehmensrecht, WU Wien

Regina Prehofer,
Finanzexpertin

Ricardo-José Vybiral,
CEO der KSV 1870 Holding AG

Werner G. Zenz,
Sprecher des Vorstandes Bankhaus Spängler AG, Salzburg

Andreas Thürridl,
Partner und Geschäftsführer der BDO

Michael Umfahrer,
Präsident der Österreichischen Notariatskammer

Rainer Nowak,
Chefredakteur, Herausgeber, Geschäftsführer „Die Presse“

Information


Die Berichterstattung und der Wettbewerb Österreichs beste Familienunternehmen werden von der „Presse“-Redaktion unabhängig gestaltet. Das Bankhaus Spängler, die BDO und die Österreichische Notariatskammer sind Kooperationspartner.

Redaktion: Hans Pleininger
E-Mail: hans.pleininger@diepresse.com


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