Buch

Friseur mit Fluchtgeschichte

Elyas Jamalzadeh arbeitet heute in einem Friseursalon in Linz.
Elyas Jamalzadeh arbeitet heute in einem Friseursalon in Linz. [ Hermann Wakolbinger]
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Der Afghane Elyas Jamalzadeh hat mit seinem Freund Andreas Hepp einen gewitzten Stil gefunden, um von seinem früheren Leben zu erzählen.

Freitag, sagt Elyas Jamalzadeh, ist ein guter Tag zum Flüchten. Weil es für ihn und seine Eltern an einem Freitag losgegangen ist. Wobei in seinem Fall genau genommen jeder Tag ein guter Tag gewesen wäre, um sich nach Europa aufzumachen.

Und zwar weil:

a) niemand entführt deine Schwester;

b) niemand verbietet dir, in die Schule zu gehen;

c) niemand verlangt um ein Vielfaches zu hohe Mietkosten.

Falls sich an dieser Stelle jemand über die Auflistung wundert: Jamalzadeh verwendet sie in dieser Art oft und gern – in jenem Buch, das er gemeinsam mit seinem Freund Andreas Hepp geschrieben hat. Nicht immer treffen alle angebotenen Möglichkeiten zu (so wie hier); oft sind sie dafür witzig und auf jeden Fall kennzeichnend für einen ziemlich einzigartigen Stil, in dem es die beiden schaffen, die Geschichte einer Flucht auf humorvolle Art zu erzählen. (Nicht, dass einem das Lachen nicht trotzdem mitunter im Hals stecken bliebe.)

Elyas Jamalzadeh ist, wie viele afghanische Flüchtlinge, aus dem Iran nach Österreich gekommen. Seine Eltern waren aus Afghanistan geflohen, weil sie Töchter in die Schule geschickt hatten, worauf sie von den Taliban bedroht wurden, ihr Haus gesprengt und eine Tochter entführt wurde. Elyas kam im Iran auf die Welt, als Flüchtling in einem Land, in dem Afghanen oft keine Aufenthaltspapiere bekommen und, siehe oben, etwa nicht in die Schule gehen oder zu regulären Preisen mieten können.

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