Präsident Joe Biden bringt in Weltkrisen mehr Erfahrung mit als viele Vorgänger.
Vor der „State of the Union“, der Rede zur Lage der Nation im Kongress am Dienstag, wollte Joe Biden auf Tour gehen, um für sein Infrastrukturprogramm zu werben. Überdies steht die Nominierung einer Kandidatin für den Obersten Gerichtshof an – eine der wichtigsten Personalentscheidungen, die ein US-Präsident in seiner Amtszeit zu treffen hat.
Doch schon am Donnerstagabend wandte sich Biden anlässlich des Kriegsbeginns in der Ukraine an seine Landsleute. „Russland ist allein verantwortlich für den Tod und die Zerstörung, die der Krieg mit sich bringen wird. Die Welt wird Russland zur Verantwortung ziehen“, hatte er unmittelbar nach dem Angriff erklärt. In seiner Ansprache bezeichnete er den Kreml-Chef am Abend dann als „Paria“ und „Tyrannen“ mit sinistren Visionen, mit dem imperialistischem Anspruch zur Wiedererrichtung der Sowjetunion. Der Präsident kündigte die weitere Verlegung von US-Truppen zum Schutz der Verbündeten ins Baltikum an. Dies seien jedoch keine Kampftruppen, stellte er klar.