Untergrund

Hacker-Kollektiv Anonymous erklärt Russland den Cyberkrieg

Bild von einer Demo am Donnerstag in München.
Bild von einer Demo am Donnerstag in München.imago images/ZUMA Wire
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"Ukrainische Cybercommunity! Es ist an der Zeit, sich an der Cyberverteidigung unseres Landes zu beteiligen", heißt es in einem Aufruf der Regierung. Das Hackerkollektiv Anonymous folgte diesem umgehend. Die Webseite des russischen Staatssenders RT ist offline, sowie auch das Verteidigungsministerium.

Seit Wochen steht die ukrainische Infrastruktur unter digitalem Beschuss. Nun bitte die ukrainische Regierung um Freiwillige aus dem Hacker-Untergrund, um kritische Infrastrukturen zu schützen und Cyberspionage-Aufträge gegen russische Truppen zu erledigen. Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagen, tauchte die Anfrage der Regierung in Hackerforen auf.

"Ukrainische Cybercommunity! Es ist an der Zeit, sich an der Cyberverteidigung unseres Landes zu beteiligen", heißt es in dem Posting.

Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums reagierten bisher nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Ein Verteidigungsattaché in der ukrainischen Botschaft in Washington erklärt, er kann Informationen über den Aufruf weder bestätigen noch dementieren.

Einem Insider zufolge, seien bereits Hunderte Bewerbungen eingegangen, die jetzt geprüft würden um sicherzustellen, dass darunter kein russischer Agent sei.

Anonymous nimmt RT.com offline


Die Hacking-Gruppe Anonymous hat der Regierung von Wladimir Putin den „Cyber-Krieg“ erklärt, nachdem dieser eine großangelegte Invasion in der Ukraine durchgeführt hatte.

Die Computerexperten, die sich hinter Guy-Fawkes-Masken verstecken, um anonym zu bleiben, gaben ihre Cyberkriegserklärung auf Twitter bekannt, um kurz darauf auch gleich loszulegen. Erstes Ziel: Der russische Staatssender RT. Nachdem dies erfolgreich war, meldete das Kollektiv kürzlich auf Twitter, dass nun auch die Webseite des russischen Verteidigungsministeriums offline ist.

Für mehrere Stunden war dieser offenbar offline. Es ist davon auszugehen, dass Russland sich in den kommenden Tagen vermehrt auch auf Cyberangriffe einstellen muss. Ob das Kollektiv sich gegen den Militärnachrichtendienst GRU durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Sie werden es auf jeden Fall nicht unversucht lassen.

(APA/dpa)

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