Die Seestadt wird im Frühling zum Musical-Hotspot. Als „Dracula“ feiert Cesár Sampson sein Genre-Debüt. Ein feiner Abend, dem es etwas an Biss mangelt.
Für manche Wiener ist eine Fahrt in die transdanubische Seestadt schon Abenteuer genug, aber für alle Musicalfans von Transsilvanien mag sich die Reise durchaus lohnen. In der neuen „Kulturgarage“ der Wiener Volkshochschulen ist derzeit „Dracula“ von Frank Wildhorn zu sehen. Die Agentur „Sipario" produziert im Frühling gleich drei Musicals in Wien-Donaustadt. Es folgen „Der Kleine Horrorladen“ und „Jesus Christ Superstar“.
Vorerst herrschen aber noch die Untoten. Das Musical von Wildhorn ("Jekyll & Hyde") hält sich stark an das literarische Vorbild von Bram Stoker. Kurz: Dracula beißt sich durch einige Briten, sodass Professor Van Helsing ausrücken muss, um vor allem Mina Murray nach leidenschaftlichem Erstkontakt mit dem Vampir noch zu retten. Knoblauch, Kreuze, Rosenkränze und Pflock durchs Herz - wir kennen die Anti-Vampir-Rezepte. So richtig schauerlich-gruselig wird es aber nur selten, das mag auch an der Nüchternheit des Saals liegen.