Es ist eine hinreißend skurrile Haarjagd, die Jörg Mühle in „Als Papas Haare Ferien machten“ zeichnet - und schreibt.
Warum sollen Haare dauernd fad auf Köpfen liegen? Die von Papa haben das satt, eines Tages springen sie im Badezimmer plötzlich weg, und Papa kann noch so viel mit den Armen fuchteln, drohen, betteln, schon sind sie draußen, während Papa sich im Klopapier verheddert und die Klobürste ihm ein Bein stellt – vermutlich: „So ganz genau weiß ich es nicht. Er redet ungern darüber.“ Die Haare aber, die sind weg durchs Küchenfenster, „futschikato“.
Eine hinreißende Haarjagd erleben wir in „Als Papas Haare Ferien machten“. Vor einem Restaurant trifft der mit Netz ausgestattete Papa seine Haare wieder. „Da gab es heute Tagessuppe. Und Suppe, sagt er, zieht Haare ungeheuer an.“ Aber wieder entwischen sie, und wieder, irgendwann sind sie im Abfluss, irgendwann im Meer, Papa bekommt dann Postkarten von ihnen. Aber plötzlich sind sie wieder da – „und haben so viel zu erzählen“ … Wie dieses Buch das (auch in herrlich witzigen Illustrationen) tut. Großformatiger käme dieses Vorlese- oder schon Selberlesebuch des deutschen Autors Jörg Mühle noch mehr zur Geltung. Aber das heißt nun wirklich Haare in der Suppe suchen . . .
Jörg Mühle: „Als Papas Haare Ferien machten“. Gebunden, 67 Seiten, €10,30. Erschienen bei Moritz. Alter: Ab 5 Jahren.