Landwirtschaft

Österreichs Bauern wegen wirtschaftlichen Folgen durch Ukraine-Krieg besorgt

APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Handelsbeziehungen mit Russland könnten durch Sanktionen und Gegensanktionen "erheblich gestört werden", so Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.

Der Krieg in der Ukraine und die Russland-Sanktionen sorgen bei den heimischen Bauern für Besorgnis. Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Russland im Bereich Agrargüter und Lebensmittel könnten durch Sanktionen und Gegensanktionen "erheblich gestört werden", so Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger. Die Landarbeiterkammern warnen auch vor fehlenden Erntehelfern aus der Ukraine.

Knapp 2500 Ukrainer waren im Jahr 2021 in der österreichischen Landwirtschaft beschäftigt. "Wir müssen davon ausgehen, dass unseren Betrieben viele dieser Arbeitskräfte, die auf unseren Feldern bei der Spargel-, Obst- und Gemüseernte mit anpacken und einen wichtigen Beitrag für die Lebensmittelversorgung unserer Bevölkerung leisten, heuer nicht zur Verfügung stehen werden", so der Vorsitzende des Österreichischen Landarbeiterkammertages (ÖLAKT), Andreas Freistetter, am Freitag in einer Aussendung. Er kritisierte "Russlands Aggression" und sprach den Menschen in der Ukraine "unsere Solidarität und unser Mitgefühl" aus.

Bauern bereits durch Krim-Annexion 2014 betroffen

Die russischen Gegensanktionen im Rahmen der Annexion der Krim im Jahr 2014 trafen etwa die heimischen Schweinezüchter, Milchbetriebe und Apfelbauern hart. Das Russland-Embargo sorgte für ein Überangebot an landwirtschaftlichen Produkten am EU-Markt und in weiterer Folge zu einem Preisverfall.

Der Landwirtschaftskammer-Chef erwartet aufgrund der aktuellen EU-Sanktionen und russischen Gegenmaßnahmen wenige Auswirkungen auf der EU-Getreideversorgung, aber ortet aufgrund des Ukraine-Kriegs mögliche Versorgungsprobleme bei Ölsaaten für Speiseöl und Futtermittel. "Die EU ist bei Weizen deutlicher Nettoexporteur und nicht auf Importe angewiesen. Allerdings wird sich die EU bei den Einfuhren von Ölsaaten eher Richtung Süd- und Nordamerika ausrichten, da ein gutes Drittel der Speiseöle bisher aus der Schwarzmeerregion kommt", so Moosbrugger. Noch mehr Sorgen würden der heimischen Landwirtschaft aber "die massiv zu erwartenden, weiteren Kostensteigerungen" im Bereich Energie machen.

(APA)

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