Konjunktur

Deutsche Wirtschaft übertraf zu Jahresende Prognosen

Krieg bremst Erholung in Deutschland.

Wien. Zwar kam die deutsche Wirtschaft Ende 2021 etwas besser durch die Omikron-Welle, als Experten des Statistischen Bundesamts ursprünglich erwartet hatten. Zwischen Oktober und Dezember schrumpfte die Wirtschaftsleistung (BIP) nur um 0,3 Prozent und nicht um 0,7 Prozent, wie es eine frühere Schätzung ergeben hatte. Allerdings sei die geopolitische Lage nun zum Risiko für die wirtschaftliche Erholung geworden, sagen Experten. Deutschland ist etwa stark von russischen Energieimporten abhängig.

„Mit dem Krieg in der Ukraine ist die zügige Erholung der deutschen Wirtschaft in Gefahr“, sagte Volkswirt Sebastian Dullien vom IMK-Institut. Die noch einmal massiv gestiegenen Energiepreise drohen die Kaufkraft der Haushalte zu belasten.

Besonders die Ausgaben der Verbraucher sanken Ende 2021 um 1,8 Prozent, während die staatlichen Konsumausgaben um ein Prozent stiegen. Die Bauinvestitionen stagnierten im Vergleich mit dem Sommer, und die Importe wuchsen um 5,1 Prozent. Die deutschen Exporte legten währenddessen um 4,8 Prozent zu. Unter dem Strich schob der Außenhandel das Wirtschaftswachstum leicht an, während die Inlandsnachfrage bremste. Es war der erste Rückgang des deutschen BIPs seit Anfang 2021.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2022)

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