Qualitätsvolle Arbeit: Mit nur wenigen Anpassungen wird die U1 im Stil der 1970er-Jahre an beiden Enden weitergebaut.
Jubiläum oder Architektur

Das Design der Wiener U-Bahn ist zeitlos

Vor 50 Jahren wurden die Stationen der Wiener U-Bahn entworfen – ähnlich wie bei Otto Wagners Stadtbahn sollten die Elemente des Bauwerks mit der Stadt verschmelzen. Eine Glanzleistung – aber noch immer zu wenig gewürdigt.

Noch an den letzten Tagen des Jahres 1971 arbeitete das Team der Architektengruppe U-Bahn (AGU) an dem Kompendium, das die Gestaltung der Wiener U-Bahn definierte. Der ähnliche Ansatz, die Stationen mit seriellen Paneelen zu verkleiden und daraus alle Elemente zu entwickeln, hatte die beiden Zweitplatzierten des vorangegangenen Architektenwettbewerbs zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeführt; nun wurden die Grundlagen der Gestaltung festgelegt, Sitzbänke, Mistkübel, Zielanzeigen, Stiegengeländer gezeichnet.

Neben den Architekten Holzbauer, Marschalek, Ladstätter und Gantar arbeiteten auch zwei Grafiker an den Entwürfen, die mit jeder Überarbeitung stringenter wurden: Tino Erben und Werner Sramek waren für das Leitsystem verantwortlich, das integraler Bestandteil der Architektur war und die Fahrgäste zuverlässig durch die Stationen führen sollte. Die U-Bahn war anfangs als reines Ingenieurbauwerk konzipiert gewesen; bereits seit November 1969 hatten sich die Bagger durch den Karlsplatz gefressen, erst 1970 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, der mit schwacher Beteiligung und ohne ersten Preis abgeschlossen wurde.

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