Song zum Sonntag

Florence + The Machine: Nein, Königin genügt ihr nicht!

Florence + The Machine
Florence + The MachinePolydor
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„Liebe und Tod, Zeit und Schmerz, Himmel und Hölle“ nannte die Britin Florence Welch einmal als ihre Themen. Seit 2007 pflegt sie diese mit ihrer Band Florence + The Machine.

Florence + The Machine: „King“. Wie ein Aufschrei in die endlose Debatte über Geschlechterrollen dringt dieser Song, der sofort klarstellt, das er sehr persönlich ist: Er beginnt mit einer Küchendebatte über die Frage vieler Paare: Kinder, ja oder nein? Mit erst ruhiger Stimme erklärt Florence Welch, wie ein Mutterdasein ihrer Kunst schaden würde: Man müsse in den Krieg ziehen (!), um Material für die Lieder zu finden, singt sie und hält fest: „I am no mother, I am no bride, I am king.“ König, nicht Königin. In diesem Lied herrscht keine Symmetrie. Es sind klassische Männerbilder, die Welch begehrt: Sie brauche ihre goldene Krone des Kummers, singt sie mit Grandezza, sie müsse ihr blutiges Schwert schwingen. Und: „I need my empty halls to echo with grand self-mythology.“ Dagegen hält sie die Rolle als Frau: immer anpassungsbereit. Eben auch für das Kind, für das sie ein erschreckendes Bild findet: „What strange claws are these, scratching at my skin?“ Berührender Song.

Polydor

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.02.2022)

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