Jubiläum

Arco hat Grund zum Feiern

Der Stand der Galerie Nächst St. Stephan mit Arbeiten von Sheila Hicks im Vordergrund und Bernard Frize an der rechten Wand.
Der Stand der Galerie Nächst St. Stephan mit Arbeiten von Sheila Hicks im Vordergrund und Bernard Frize an der rechten Wand. GRAYSC
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Die Madrider Kunstmesse, die mit einem Jahr Verspätung ihren 40er feiert, findet zurück zu alter Stärke – ein, zwei Skandälchen inklusive.

Kritische und polemische Kunst sorgt auf der Madrider Kunstmesse Arco immer wieder für große mediale Aufmerksamkeit. War es zuletzt der spanische Künstler Santiago Sierra, der für Aufruhr sorgte, ist es heuer die peruanische Künstlerin Wynnie Mynerva mit ihrem Werk „Cerrar para abrir“, das für Schlagzeilen sorgt. Ihr großformatiges Gemälde zeigt die nackte Künstlerin mit einer zugenähten Vagina. Damit wollte sie ihre „Negation der Sexualität“ darstellen. Sie protestiert damit auch gegen das Image der Frau als Sexualobjekt in der peruanischen Gesellschaft und gegen die sexuelle Gewalt in ihrem Land. Das Bild am Stand der Galerie Ginsberg hätte vielleicht gar nicht so viel Aufmerksamkeit erregt, liefe daneben nicht das Video, in dem zu sehen ist, wie ein Chirurg die Vagina der Künstlerin zunäht. Das war vielen Besuchern der Kunstmesse dann doch zu explizit.

Messe-Direktorin Maribel López bezog Stellung und betonte, dass auf der Arco niemals mehr ein Werk zensiert werde. Denn genau das war 2020 Anlass des Skandals rund um die Fotoarbeit „Politische Gefangene“ von Santiago Sierra gewesen. Die Messe-Leitung bat damals die Galeristin Helga de Alvear, das Werk abzuhängen. Das verschlimmerte den Skandal nur noch. Es ging um Zensur, um freie Meinungsäußerung und um Künstlerfreiheit.

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