Interview

Soziologe Bernhard Kittel: „Als junger Mensch kann man leichter hedonistisch sein“

Bei der wachsenden Bedeutung von Freizeit gebe es einen starken „Mittelklasse-Bias“, sagt der Soziologe Bernhard Kittel.

Arbeitszeitverkürzung ist auf dem Vormarsch. Unternehmen werben mit der sechsten Urlaubswoche und laut Umfragen gewinnt Freizeit im Vergleich zur Arbeit an Bedeutung. Wie stark ist der Trend zu Work-Life-Balance gesamtgesellschaftlich?

Bernhard Kittel: Es sind verschiedene Aspekte gleichzeitig am Werk. Ganz grundsätzlich: Die Verschiebungen, die man statistisch beobachten kann, sind da, aber klein und langsam und teilweise auch widersprüchlich. Es gibt ganz allgemein einen Trend zu mehr Achtsamkeit bei der Frage, wie sehr man sich in der Arbeit verausgabt im Vergleich zu anderen Interessen. Ich vermute aber, dass wir da nur über einen Teil der Arbeitnehmer sprechen.

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