Leben in der Tiefsee

Experiment: Alligatoren versenken

Alligatoren wie der am Mississippi treiben nach ihrem Tod oft ins Meer und sinken hinab.
Alligatoren wie der am Mississippi treiben nach ihrem Tod oft ins Meer und sinken hinab. (c) Marc Rasmus / imageBROKER / picturedesk
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Auch am Boden der Tiefsee gibt es Oasen mit komplexen Lebensgemeinschaften. Um die zu erkunden, lässt man Kadaver von Tieren hinab.

Am 14. Februar 2019 fuhr die R/V Pelican, ein Forschungsschiff der University of Louisiana, von einem Hafen im Delta des Mississippi hinaus in den Golf von Mexiko, mit an Bord waren, neben Meeresbiologen um Craig McClain, drei Kadaver von Alligatoren, je um die 1,80 Meter lang und 20 bis 30 kg schwer, die Naturschutzbehörde hatte sie gefunden und zur Verfügung gestellt. Draußen im Meer wurden sie mit 20-Kilo-Gewichten beschwert und versenkt, 2000 Meter, bis zum Grund. Dort hielt man sie periodisch mit einem Tauchroboter im Auge bzw. man wollte es, einer der drei war nach acht Tagen weg, nur das Gewicht fand sich in einiger Entfernung (PLoS One 0225345).

Das Experiment diente der Erkundung des Lebens in den Tiefen der Meere, die lang als unbewohnbar galten, weil es dort weder Licht noch Nahrung gibt und stattdessen eisige Kälte und enormen Druck, noch im 19. Jahrhundert sah man die „Grenze des Lebens“ bei 550 Metern unter der Meeresoberfläche. Dieser Vorstellung bereitete Charles Thomson ein Ende, der von 1872 bis 1876 mit dem Forschungsschiff Challenger unterwegs war und mit Fallen an 4,8 Kilometer langen Trossen „wunderbare Lebewesen“ aus der Tiefe holte: „Ihre Lebensweise und ihre Beziehung zu anderen Lebewesen muss erkundet werden.“

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