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Tirol-Wahlen: SPÖ-Schlappe in Wörgl, erster Neos-Bürgermeister ist Geschichte

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GEMEINDERATSWAHLEN TIROL: KUFSTEINAPA/EXPA/JOHANN GRODER
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Wörgls Stadtchefin Hedi Wechner verlor massiv und kam nur auf 21,95 Prozent - nach 53,99 Prozent im Jahr 2016. Neos-Bürgermeister Markus Moser verlor in seiner Gemeinde Mils bei Imst knapp.

In der Unterländer Stadt Wörgl hat die SPÖ bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl eine Schlappe erlitten. Stadtchefin Hedi Wechner verlor massiv und kam nur mehr auf 21,95 Prozent (2016: 53,99 Prozent). Sie muss in eine Stichwahl gegen ÖVP-Kandidat Michael Riedhart, der mit 39,15 Prozent klar die Nase vorn hatte. Auch bei der Listenwahl musste Wechner sehr starke Verluste hinnehmen und lag mit 19,67 Prozent (minus fünf Mandate) deutlich hinter der ÖVP mit 37,88 Prozent.

Wechner hatte die bevölkerungsreiche Stadt im Jahr 2010 von der ÖVP gewonnen. Nun, zwölf Jahre später, muss sie um ihr politisches Überleben kämpfen. Die ÖVP hatte sich vor der Wahl neu formiert bzw. fusioniert - offenbar mit Erfolg.

Auch in Kirchberg im Bezirk Kitzbühel muss das dortige SPÖ-Gemeindeoberhaupt in die Stichwahl. Helmut Berger kam auf 44,71 Prozent, sein Herausforderer auf 37,62 Prozent.

Erster Neos-Bürgermeister ist Geschichte

Der erste pinke Bürgermeister Österreichs ist Geschichte. Markus Moser konnte bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag in seiner Gemeinde Mils bei Imst lediglich 49,44 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen. Ihm nachfolgen wird der ÖVP-nahe Bernhard Schöpf (50,56 Prozent). Auch dessen Liste "Zukunftsliste Mils" schnitt mit 51,61 Prozent der 436 gültig abgegebenen Stimmen ebenfalls besser ab als Mosers Liste "Für Mils".

Der Jurist Moser, Sohn des schon zuvor amtierenden Bürgermeisters Gebhard Moser, wurde 2010 zum Dorfchef der Imster Gemeinde gewählt. Heuer trat er zum dritten Mal an. 2017 trat Moser den Neos bei.

Von vornherein als Sieger in seiner Heimatgemeinde Sellrain festgestanden ist hingegen Tirols SPÖ-Chef und Bürgermeister Georg Dornauer. Er war der einige Kandidat auf den Ortschef-Sessel. Doch auch mit seiner Liste "WIR Sellrainer - Bürgermeisterliste Dr. Georg Dornauer" konnte er gegenüber dem letzten Mal kräftig zulegen. Sie erhielt neun der insgesamt 13 zu vergebenden Mandate und kam auf 67,20 Prozent (2016: 35,59 Prozent). Allerdings waren damals drei statt nunmehr zwei Listen angetreten.

Glänzender Wahlsieg für Ernst Schöpf

Einen glänzenden Wahlsieg fuhr indes ein weiterer prominenter Landespolitiker ein: Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (ÖVP) in Sölden, seit 1986 Ortschef. Er gewann gegen eine Herausforderin mit 88,66 Prozent und baute damit sein Ergebnis von 2016 noch einmal deutlich aus. Auch Schöpfs Liste errang mit 36,76 Prozent Platz eins.

Unterdessen wird Tirol künftig keinen 96-jährigen Bürgermeister aufweisen. Denn Walfried Reimeir, der sich in Steinach am Brenner um den Bürgermeistersessel bewarb, kam nur auf 3,86 Prozent. Den Sieg trug mit 60,09 Prozent ÖVP-Landtagsabgeordneter Florian Riedl davon, der sich zum ersten Mal um das Bürgermeisteramt bewarb.

Einen Triumph fuhr ÖVP-Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser in Thaur ein. Er kam bei der Direktwahl bei seinem zweiten Antreten auf 69,43 Prozent (2016: 50,49 Prozent) und setzte sich damit gegen zwei Gegenkandidaten klar durch. Auch mit seiner Liste landete er auf dem ersten Platz und lag bei 49,94 Prozent.

(APA)

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