Die Berichte des Weltklimarats sind mittlerweile routiniert und differenziert. Ihre Geschichte geht auf den Beginn der 1980er Jahre zurück. Villach spielt dabei eine wichtige Rolle.
Die Struktur der Berichte des „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) ist seit 1995 gleich: Der Hauptteil besteht in der Darstellung des gesammelten Wissens über den vom Menschen gemachten Treibhauseffekt („The Physical Science Basis“). Diese wurde erstmals 1995 herausgebracht, dann 2001, 2007, 2013 und 2021 - fünf Berichte also in der immer gleichen Themenaufteilung; insgesamt ist es aber der sechste „Sachstandsbericht“, zumal ein erster ausführlicher „Assessment-Report“ 1990/1992 erschienen ist – quasi als Arbeitsunterlage für die Verhandlung über die Klimakonvention in Rio de Janeiro im Juni 1992.
Die wissenschaftlichen Klimafakten wurden zuletzt im August 2021 veröffentlicht. Der zweite Teil der IPCC-Berichtsserie betrifft die Darstellung der Anpassung an die Klimaänderung, ihre Auswirkungen und der Verwundbarkeiten – dieser Report ist am Montag in Berlin und Wien präsentiert worden. Der dritte Teil, der in einem guten Monat der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird, zeigt auf, welche Möglichkeit die Wissenschaft sieht, die Klimaänderung zu bremsen. Schließlich wird es noch einen vierten Teil geben (im September), der alle drei Berichte zusammenfasst. Außer diesem vierteiligen „Assessment-Report“ hat das IPCC zahlreiche weitere Berichte zu einzelnen klimarelevanten Themen geschrieben. Der bekannteste davon ist wohl „Global Warming 1,50“.
IPCC-Gründung 1988, Treffen
Das Wissenschaftler-Gremium arbeitet so, dass bestehende Studien zum Thema analysiert werden. Es gibt ein ausgefeiltes System von Check, Re-Check und Double-Check, schließlich werden die Endversionen den Mitgliedern der WMO, der Weltmeteorologie-Organisation vorgelegt: Allen Berichten, die bisher erschienen sind, ist von 195 Staaten zugestimmt worden.
Das IPCC wurde offiziell 1988 gegründet, die Geschichte begann aber früher. Villach in Kärnten wurde da in den 1980er Jahren zu einer regelrechten Drehscheibe. Hier gab es drei Treffen von Wissenschaftlern (1983, 1985, 1987), bei denen die grundlegenden Fragestellungen diskutiert und schließlich formuliert worden.
Beim Treffen 1985 wurde eine Prognose angestellt, dass der CO2-Gehalt im Jahr 2050 zwischen 390 und 580 ppm (Parts per million) sein könnte. Zwischen 1958, dem Beginn der Messungen, bis 1984 war der Wert von 315 auf 345 gestiegen (ein Plus von 9,5 Prozent). Der Wert vom 20. Februar 2022: 419,62 ppm; 21,6 Prozent mehr.