Der Ausbruch des Hunga Tonga-Hunga Ha'apai war laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa mehrere hundert Mal stärker als die Sprengkraft der Atombombe über Hiroshima.
Der gewaltige Ausbruch des Untersee-Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai im Jänner war laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa mehrere hundert Mal stärker als die Sprengkraft der Atombombe über Hiroshima. Eine gigantische Wolke aus Asche und Gas wurde wie ein Atompilz kilometerweit in die Höhe geschleudert. Rasch wurden Befürchtungen laut: Die bis in die Stratosphäre gelangten Partikel können die einfallende Sonneneinstrahlung auf die Erdoberfläche reduzieren und zu einer kurzen, weltweiten Abkühlung führen.
Schätzungen gingen zunächst davon aus, dass der Ausbruch in den nächsten zwei Jahren die Erde in den nächsten ein bis zwei Jahren um 0,03 bis 0,1 Grad kühlen könnte. In einer neuen Untersuchung eines chinesischen Forschungsteams, die soeben in der Fachzeitschrift "Advances in Atmospheric Sciences“ publiziert wurde, werden die Folgen geringer eingeschätzt. Demnach wird die Oberflächentemperatur der Erde im kommenden Jahr kaum beeinflusst werden; die Abkühlung im globalen Mittel gerade 0,004 Grad betragen.
Ausbruch auf der Südhalbkugel
Grund dafür ist den Forschern zufolge, dass der Ausbruch auf der Südhalbkugel geschah, was sich in einer schwächeren globalen Abkühlung niederschlägt, als wenn ein Vulkan in den Tropen oder der Nordhemisphäre ausbricht.
Gestützt auf Computermodellierungen gehen die Forscher davon aus, dass die globale Temperatur im Mittel im ersten Jahr nach dem Tonga-Ausbruch nur um 0,004 Grad sinken wird. In der südlichen Hemisphäre falle die Kühlung aber stärker aus, wobei in Teilen Australiens und Südamerikas mit einem Minus von mehr als 0,01 Grad die stärkste Abkühlung zu erwarten sei.
Sollte der Vulkan im Schlummerzustand verbleiben und nicht erneut ausbrechen, wird sich der jüngste Ausbruch nicht merklich auf das globale Klima auswirken, schließen die Forschenden.
(APA/sda/Red. )