Konzerthaus

Fulminante Frühlingsweihe mit zwei Klavieren

Leif Ove Andsnes und Marc-André Hamelin spielten im Konzerthaus Stücke von Adams, Schumann, Debussy – und begeisterten mit Strawinskys „Sacre du printemps".

Strawinsky hat vom „Le sacre du printemps“ nicht nur eine Orchesterversion geschrieben, sondern auch eine Fassung für zwei Klaviere, die enorme Herausforderungen stellt, technisch wie musikalisch, und auch nachtwandlerisch sicheres Zusammenspiel zweier Pianisten voraussetzt. Wie schwierig das ist, zeigt sich auch an den Einspielungen dieses aufrüttelnden Opus. Die herausragendsten Aufnahmen stammen wohl vom legendären Duo Bracha Eden und Alexander Tamir sowie von Vladimir Ashkenazy und Andrei Gawrilow.

Doch auch ein vor allem als Interpret ausgefuchster Virtuosenliteratur international gefeierter Kanadier und ein sensibel artikulierender Norweger wissen um die Geheimnisse dieses Stücks, um sein archaisches Melos und seine aufrüttelnde Rhythmik, und können das auch fulminant umsetzen. Die Rede ist von Marc-André Hamelin und Leif Ove Andsnes, zwei in Herkunft, Ausbildung und Repertoire höchst unterschiedlichen Pianisten. Sie präsentierten den „Sacre“ mit Souveränität, Verve, innerer Bewegtheit, vor allem interpretatorischer Übereinstimmung. Es wäre schade, würden sich die beiden nicht entscheiden, ihre im Vergleich zu Ashkenazy/Gawrilow etwas weniger dramatische, aber ebenso überzeugende Lesart für Tonträger aufzunehmen.

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