Fotografie

Auf der Suche nach dem Paradies

Traurige Aktualität: Reiner Riedler vor seinen Bildern aus der Ukraine.
Traurige Aktualität: Reiner Riedler vor seinen Bildern aus der Ukraine.(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Reiner Riedler erkundet die Wege, auf denen Menschen das Glück zu finden hoffen. Seine Reisen führten ihn rund um die Welt - in frühen Jahren auch oft in die Ukraine. Die Galerie Westlicht widmet ihm nun eine Werkschau.

Auf einem der Fotos fliegt Superman über den Roten Platz. Fast möchte man Hoffnung schöpfen angesichts Putins Krieg gegen die Ukraine, doch leider: Der Anzug Supermans ist verschwitzt und zerrissen, der Rote Platz ist in Wirklichkeit eine türkische Poollandschaft, die Basilius-Kathedrale nur eine Kopie, in der sich russische Touristen aus entlegenen Gebieten gern „ihre“ Moskauer Sehenswürdigkeit zeigen lassen.

Es sind eskapistische Kunstlandschaften wie diese, denen sich der österreichische Fotograf Reiner Riedler gern an die Fersen heftet. „Fake Holidays“ heißt die Serie, sie zeigt künstliche Urlaubsorte, die aus dem Bedürfnis heraus entstehen, in Reichweite Urlaub zu verbringen: Wasserparks, falsche Südseeparadiese, eine Indoor-Skihalle. Es sind Sehnsuchtsorte, „aber am Ende ist es nur Konsumverhalten, das uns antreibt. Aber vielleicht brauchen wir das. Es muss alles verfügbar sein, der Urlaub zu Hause, das Abenteuer, die Natur.“ Oder auch das religiöse Erlebnis. Im Holy Land in Florida wird Jesus jeden Tag um 16 Uhr ans Kreuz geschlagen.

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