Ein Trümmerfeld  – mitten im Herz der ukrainischen Millionenstadt Charkiw.
Ostukraine

Die blutige Blockade von Charkiw und Mariupol

Die russische Armee rückt im Osten des Landes vor. Auf das Zentrum der Metropole Charkiw fielen Bomben. Die Hafenstadt Mariupol ist eingeschlossen.

Der Charkiwer Freiheitsplatz gilt als der größte Platz Europas: eine riesige Betonfläche, umrahmt von massiven Gebäuden aus der frühen Sowjetzeit. Am Dienstagmorgen glich der zentrale Platz einem Trümmerfeld. Kurz nach acht Uhr Früh war eine russische Rakete in der Charkiwer Gebietsverwaltung an der Ostseite des Platzes eingeschlagen. Es war eine gewaltige Explosion mitten im Herz der ukrainischen Millionenstadt. In Videos war zu sehen, dass der Asphalt mit Schutt und Glassplittern bedeckt ist. Laut den ukrainischen Behörden kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, drei Dutzend wurden verletzt.
Der Angriff ist ein Schock für die Menschen in der zweitgrößten ukrainischen Stadt im Nordosten des Landes. „Sie schießen einfach auf Zivilisten“, schrieb der bekannte Charkiwer Schriftsteller Serhij Zhadan auf Twitter, der in seiner Heimatstadt ausharrt. „Die Russen – das ist keine Armee, das sind Kriminelle.“

Offensive zur Eroberung des Donbass

Seit mehreren Tagen ist Charkiw von russischen Truppen umstellt. Ins Zentrum der Stadt konnten sie bisher nicht vordringen. Die Bewohner müssen sich vor Geschoßen in Sicherheit bringen. Die gestrige Bombardierung ist eine neue Eskalationsstufe: Der Beschuss derart zentraler und ziviler Einrichtungen dürfte zum Ziel haben, die ukrainische Seite zu zermürben und zum Aufgeben zu bewegen.

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