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Wie die UX Psychology den Webauftritt verändern kann

Gestaltung ist print und digital zentral
Gestaltung ist print und digital zentralPexels
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Arbeitgeber, die auf intuitive User Experience (UX) verzichten, verlieren potientielle Interessenten. Ein neues Praxisseminar der FH Technikum Wien Academy analysiert menschliche Verhaltens- und Denkweisen, um Webauftritte ansprechender zu gestalten.

Ein ansprechender Webauftritt entscheidet darüber, ob User verweilen oder die Website verlassen. Dieses Prinzip gilt auch für die Online-Jobsuche: Sind Interessenten mit der Nutzung überfordert oder empfinden diese als stressig, werden sie sich erst gar nicht bewerben.

Mit den ganzheitlichen Erfahrungen, die ein Mensch mit einem System macht, beschäftigt sich die User Experience (UX). Einen Schritt weiter geht die UX Psychology, die alle wahrnehmbaren Einflüsse in die Webnutzung integriert: Sobald auf einer Website Kategorien aktiv abzuwählen oder mehr als drei Optionen auszuwählen sind, führe dies zu einem erhöhten Stress- bzw. Frustrationslevel. Ob die Nutzung positiv wahrgenommen wird, hänge davon ab, ob das Tun intuitiv verläuft. Je mehr abzuwählen ist, desto unsicherer wird der User.

Psychologische Methoden zur Optimierung des Webauftritts

Verena Seibert-Giller, UX-Psychologin am FH Technikum Wien, erforscht die „User Experience Psychology”. Sie entwickelt Software-Systeme basierend auf Kenntnissen der UX. Ob der Webauftritt optimal an die menschlichen Denk- und Verhaltensweisen der User angepasst ist. Dabei nutzt sie psychologische Methoden, wie den Priming-Effekt: Löst ein Reiz aktiv einen Gefühlszustand aus, ist der darauffolgende Reiz abschätzbar. Eine Überschrift mit aktiven Verben und reizvollen Versprechungen regt vermehrt zum Klicken an.

Auch die „Nudging"-Strategie sei zu beachten, da die intrinsiche Motivation verstärkt wird: Ist ein User auf Jobsuche und bewirbt sich online, sind orientierende Symbole nützlich. Eine stringente Abwicklung und finale Landingpage, die die erfolgreiche Absendung bestätigt, sei zu beachten. Wissensmanagementsysteme - wie das Intranet, Sharepoint oder interne Kommunikationskanäle - an die UX anzupassen.

Da technologische Systeme nicht mehr aus dem beruflichen Alltag wegzudenken sind, benötige es zukünftig mehr qualifizierte Fachkräfte in diesem Bereich. „Im Berufsleben wird sich zukünftig alles um die Sprache der Technik und Digitalisierung drehen”, meint Seibert-Giller. Sie leitet das neue Praxisseminar „User Experience Psychology” der Technikum Wien Academy am 4. und 5. April 2022.

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