Ukraine-Krieg

"Muss Platz sein": Weitere FPÖ-Stimmen für Aufnahme von Schutzsuchenden in Österreich

Eine Frau aus der Ukraine wird am Bahnhof in Berlin empfangen. Auch in Österreich müsste "auch abseits des Flüchtlingsstatus der Genfer Konvention" Platz für Frauen und Kinder aus der Ukraine sein, so der Wiener Parteichef Dominik Nepp.
Eine Frau aus der Ukraine wird am Bahnhof in Berlin empfangen. Auch in Österreich müsste "auch abseits des Flüchtlingsstatus der Genfer Konvention" Platz für Frauen und Kinder aus der Ukraine sein, so der Wiener Parteichef Dominik Nepp.APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Während Parteichef Kickl zuletzt primär die direkten Nachbarländer der Ukrainer in Verantwortung sah, sprechen sich weitere FPÖ-Politiker für Hilfe aus Österreich aus. Allerdings nicht, ohne sich dabei gegen „illegale Migranten“ auszusprechen.

In der FPÖ gibt es weitere Stimmen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine, die sich nicht mit der ablehnenden Haltung von Parteichef Herbert Kickl decken. Während Kickl zuletzt primär die Nachbarländer in Verantwortung sah, sprachen sich am Donnerstag der Wiener Parteichef Dominik Nepp, sein oberösterreichischer Kollege Manfred Haimbuchner und Mario Kunasek aus der Steiermark für Hilfe in Österreich aus; allerdings nicht ohne Äußerungen gegen "illegale Migranten".

"Es muss auch abseits des Flüchtlingsstatus der Genfer Konvention Platz für Frauen und Kinder aus der Ukraine bei uns sein", so Nepp am Donnerstag in der "Kronen Zeitung" an die Adresse seines Parteichefs. Im Unterschied zu 2015 würden diesmal nicht die "jungen Männer mit einem anderen Kulturverständnis und Weltbild von einem anderen Kontinent, sondern wirklich Schutzbedürftige aus der europäischen Gemeinschaft kommen", meinte er.

Haimbuchner regte angesichts steigender Opferzahlen eine Luftbrücke für verletzte und kranke Kinder sowie Begleitpersonen an. "Wir müssen sofort prüfen, ob diese in oberösterreichische Kliniken ausgeflogen werden könnten", sagt er der "Krone". Auch die Zusammenstellung von "Carepaketen" mit medizinischen Gütern, Medikamenten und Sauerstoffflaschen solle geprüft werden.

Nepp und Kunasek: Austauschen mit „kulturfremden Wirtschaftsflüchtlingen"

Der steirische FPÖ-Chef Kunasek meinte via Social Media: "Höchst an der Zeit, kulturfremde Wirtschaftsflüchtlinge, illegale, kriminelle Migranten etc. abzuschieben, um für jene Frauen und Kinder Platz zu haben, die es im Moment wirklich brauchen." Ähnlich Nepp: "Hoffentlich erkennen die damaligen linken Willkommensklatscher, wie Flüchtlinge wirklich aussehen. Außerdem wissen wir von diesen Menschen, dass sie nach Ende des Krieges wieder in ihr Heimatland zurückkehren wollen und sich nicht dauerhaft in die soziale Hängematte betten."

Ähnlich hatten sich zuletzt schon der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger und die Salzburger Parteiobfrau Marlene Svazek geäußert. Auch Kickls Vorgänger als FPÖ-Chef, der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer, plädierte für einen Schutz von Flüchtlingen in Österreich.

(APA)

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Andere FPÖ-Vertreter sprechen sich allerdings für die Aufnahme von Flüchtlingen aus. „Die Ukraine ist unser Nachbar. Humanitäre Hilfe ist unsere Pflicht“, hieß es ebenfalls aus den Reihen der Freiheitlichen.

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