Einspruch

279 Autoren für Putins Krieg: Wer sie sind

MOSCOW, RUSSIA - MARCH 20, 2020: Copies of the photographic album titled Lavrov. Emotions. Photo Album with photographs
MOSCOW, RUSSIA - MARCH 20, 2020: Copies of the photographic album titled Lavrov. Emotions. Photo Album with photographs(c) imago images/ITAR-TASS (Valery Sharifulin via www.imago-images.de)
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Ein Brief von Führern des PEN-Zentrums und Massen von No-Names: Es lohnt sich, ihn genau anzusehen.

Ungemein stattlich im Umfang ist die Liste russischer Autoren, die in einem Statement Putins Krieg unterstützen. Die Nato und die „kannibalischen Märsche“ ukrainischer Faschisten hätten die Slawen entzweit, heißt es da, Russlands „Sonderoperation“ solle „Europa Frieden bringen“ – und: „Friede sei mit dir, Ukraine!“

279 Namen stehen unter diesem Text, der spiegelt, was Staatsmedien Jahre lang in russische Köpfe getrommelt haben. Ja, man stößt auf den Präsidenten des Russischen PEN-Zentrums Ewgeni Popow (unter dem zuletzt viele namhafte Autorinnen und Autoren aus Protest austraten), auf drei Vizepräsident(inn)en und einige Mitglieder. Auf ein paar Chefredakteurinnen und Chefredakteure von Literaturzeitschriften. Und vor allem eine Masse an kleinen Provinz-Funktionären, lokalen Autorenverbands-Mitgliedern, die man wohl hastig zusammengekarrt hat, und von denen russische Leser noch nie etwas gehört haben: Literarische No-Names, weit weg von Moskau und St. Petersburg. Ob sie in der Liste irgendwelche Autoren finde, die eine breitere Öffentlichkeit kenne, frage ich eine russische, viel lesende Freundin. Sie verneint.

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